unsere-dogge.de / Berichte


Berichte

Mai 2004

Mittwoch, den 26. Mai

Heute waren wir mit Brutus beim Tierarzt. Doch bevor die Fäden gezogen wurden, ließen wir Brutus das erste Mal ohne Leine laufen. Natürlich achteten wir darauf, dass er beim Spaziergang nicht zu sehr springt und tobt. Der Tierarzt lobte die gut verheilte Operationswunde. Die Praxis betreibt ein Ehepaar, welches vor ein paar Jahren eine Dogge im Alter von sieben Jahren durch eine Magendrehung verloren hatte. Man merkte ihnen an, dass sie noch heute sehr darunter leiden. Brutus haben sie gleich ins Herz geschlossen. In dieser Praxis fühlt man sich als Tierliebhaber sehr gut aufgehoben, da man die Liebe des Arztpaares zu den Vierbeinern förmlich spürt.

»Die Bäume sehen aber komisch aus.« Müssen wir wirklich gleich zum Tierarzt gehen? In der Tierarztpraxis.

Jetzt kommt noch ein wichtiger Hinweis für alle Doggenfreunde. Am Pfingstsonntag, den 30. Mai um 20.15 Uhr sollte man es nicht versäumen, den Fernseher auf Super RTL anzuschalten. Der Film »Geliebter Haustyrann« wird gezeigt, den man sich unbedingt anschauen sollte. Er handelt von der Dackeldame Danke, ihren drei Welpen und der Dogge Brutus, der mit den Welpen zusammen aufwächst. Falls man keine Zeit hat, sich diesen Streifen an dem Tag anzusehen, so ist eine Videoaufnahme eine sehr gute Alternative. Wir haben den Film bei Ebay vor ca. einem Jahr mit viel Zeitaufwand ersteigert.

Samstag, den 22. Mai

Brutus ist nun den dritten Tag nach seinem Klinikaufenthalt wieder zu Hause. Wir sind sehr zufrieden mit seinem Zustand. Man merkt ihm die Operation kaum noch an, obwohl die Narbe am Bauch natürlich an den schweren Eingriff erinnert. Er selbst kann unsere Fürsorge kaum verstehen. Immer wieder will er uns zum Spielen und spazieren gehen auffordern. Aber etwas Geduld müssen wir alle noch haben. Wir sind recht sicher, dass Brutus bald wieder ganz fit sein wird. Wir haben ihn sehr, sehr lieb gewonnen, er macht unsere Familie wieder richtig komplett. Gemeinsam werden wir die Nachwirkungen der Magendrehung durchstehen!

Die Sonne streichelt Brutus Bauch. Bald ist die Narbe verheilt. Draußen kann man auch schön schlafen.

Heute haben wir einen kleinen Spaziergang auf Waldwegen unternommen. Auch wenn Brutus noch an der Leine laufen muss, so hatte er sichtlich Freude an dem Ausflug. Nach dem Aufnehmen neuer Gerüche und aufmerksamer Beobachtung der Umgebung, schauten wir anschließend Christian beim Volleyballspielen zu.

»Hier riecht es aber gut!« »Was raschelt denn da?« Ein Bild, wie aus »alten«Tagen.

Übrigens hat Brutus ein paar lustige Trinkgewohnheiten. Die Wasserschüssel neben der Futterschüssel wird kaum angerührt, aber laufende Wasserhähne oder regengefüllte Beistelltische wecken Brutus Interesse.

»Die Leine stört bei meinen Erkundigungen!« Wann ist der Tank endlich leer? Praktisch, so ein Beistell(wasser)tisch!

Sonntag, den 16. Mai bis Mittwoch, den 19. Mai 2004

Dieser Eintrag fällt mir nicht leicht, denn Brutus hatte am Sonntag, den 16. Mai eine Magendrehung.

Das Wochenende genießen wir immer besonders. Wir sind oft alle vier zu Hause und freuen uns auf die langen Spaziergänge mit Brutus. Dabei lernen wir meist neue hundegerechte Stellen in unserer Umgebung kennen. So war es auch an diesem dritten Mai-Wochenende.

Am Abend des 16. Mai fraß Brutus seine Abendmahlzeit gegen 19.00 Uhr. In den letzten Tagen ließ er immer einen kleinen Rest in der Futterschüssel, an diesem Abend war seine Schüssel in relativ kurzer Zeit leer gefressen. Brutus bekommt übrigens zwei Mahlzeiten am Tag, wobei die Ration am Abend größer ausfällt als die am Morgen. Zu seinem Trockenfutter mischen wir Gemüseflocken und manchmal Fleisch. Nach der Mahlzeit legt er sich in sein Hundebett, was er auch dieses Mal tat.

Schon eine halbe Stunde später stand er auf und wollte in den Garten. Wir ließen ihn hinaus und beobachteten ihn. Eine böse Ahnung überfiel uns als wir sahen, dass Brutus erbrechen wollte, aber nicht konnte. Ich kann unsere Gefühle kaum beschreiben, aber jeder von uns dachte an dasselbe. Es wird doch nicht eine Magendrehung sein? Die Anzeichen waren die gleichen, wie damals zwei Mal bei Brian. Wir tasteten Brutus Bauch ab, der hart und leicht gebläht war.

Wir riefen sofort in der Tierklinik an, wo wir leider niemanden auf Anhieb erreichen konnten. Danach lief alles fast ohne Worte ab. Christian holte das Auto, wir anderen zogen uns an und bereits wenige Minuten später waren wir mit Brutus auf dem Weg in die Klinik. Während der Fahrt riefen wir dann erneut in der Klinik an und erreichten diesmal direkt den Notdienst habenden Arzt.

Obwohl Brutus Angst hat auf glatten Flächen zu laufen, zögerte er nicht, stieg in den Fahrstuhl und lief mit Christian den Gang zum Vorbereitungszimmer entlang. Eine Katze war gerade in Behandlung, aber die Ärzte konnten diese unterbrechen und fingen gleich mit der Diagnose bei Brutus an. Seitdem Brutus das letzte Mal gefressen hatte, war inzwischen eine Stunde vergangen und der Magen deutlich vergrößert. Ein Röntgenbild bestätigte den Verdacht auf Magendrehung. Wenig später wurde Brutus operiert. Durch unser schnelles Handeln sei die Chance auf eine erfolgreiche Operation ohne Beeinträchtigungen für Brutus späteres Leben sehr groß, beruhigte man uns.

Kurz vor Mitternacht erhielten wir einen Anruf aus der Klinik. Die Operation war ohne Komplikationen verlaufen und Brutus wieder aus der Narkose erwacht. Natürlich waren wir über diese Nachricht sehr erleichtert. Wir diskutierten noch den ganzen Abend, wie es bei Brutus zu der Drehung kommen konnte. Haben wir etwas falsch gemacht? Kann man bei zwei Drehungen bei Brian und einer Magendrehung bei Brutus noch von Zufall reden? Wir haben so viele Fragen, aber bisher kaum wissenschaftlich belegte Antworten. Wir wissen, dass bei großen Hunderassen Magendrehungen häufiger als bei kleinen auftreten. Und die Rasse Dogge belegt in der Statistik leider einen der vorderen Plätze. Unsere Erfahrungen zu diesem Thema werde ich demnächst in einer extra Rubrik aufschreiben, vielleicht gibt es Hinweise von anderen Doggenbesitzern oder Züchtern zu diesem ernsten Thema.

Zurück zu Brutus, der noch drei Tage in der Klinik verbrachte. Von Montag bis Freitag kann man sich in in der Universitätstierklinik Leipzig während der Mittagszeit nach dem Zustand seines Tieres erkundigen. Von Brutus konnten sie nur Positives berichten. Das Antränken am zweiten Tag und das Anfüttern einen Tag später verliefen sehr gut.

Am Mittwoch, den 19. Mai, konnten wir Brutus wieder nach Hause holen. Christian und ich saßen aufgeregt im Wartezimmer. Endlich wurde Brutus von einem Pfleger gebracht. Die Freude war auf beiden Seiten riesengroß. Die Operation hatte er gut überstanden, er war aufgeweckt, in sehr guter Verfassung und durch sein gestromtes Fell sah man seinen kahlen Bauch kaum. Zum Schluss wurde Brutus noch gewogen, 63 kg zeigte die Waage. Nur noch schnell zum Auto, aber dieses Mal zeigte Brutus zunächst Respekt vor den Treppenfliesen. Der Satz »wir wollen doch nach Hause« wirkt Wunder; Brutus überwindet seine Scheu schnell.

Das Pflegepersonal lobte Brutus freundliches Wesen, es gab keine Probleme während seines Aufenthaltes. Nur beim Fahrstuhl hatte Brutus Angst, wo das Personal ein wenig nachhelfen musste.

Die Freude auf sein zu Hause war Brutus regelrecht anzumerken. Er guckte sich gewissenhaft im Wohnzimmer um, ob auch noch alles am alten Fleck ist. Vielleicht hat er sein Spielseil gesucht, welches ich aber gleich versteckt hatte. Dann legte er sich zufrieden auf seine Decke. Der Blick in die Küche verriet uns, dass er großen Hunger hatte. Als Jörg nach Hause kam, lief Brutus in den Garten und brachte einen Ball mit ins Wohnzimmer. Den Spielwunsch musste er ihm noch verwehren, aber diese Situation machte uns seinen sehr guten Zustand deutlich. Brutus hat die Magendrehung bestens verkraftet, was sicherlich auch an seinem jungen Alter liegt. So wird Brutus es wohl kaum verstehen, dass wir ihn noch ein paar Wochen schonen müssen.

Sonntag, den 9. Mai

Um 10.00 Uhr beginnt die Hundeschule in Dölzig, einem Ort bei Leipzig. Bereits letzten Sonntag waren Ralf, Christian und Brutus dort. Alle Hunderassen sind willkommen, wobei die Erziehung und der Umgang mit anderen Hunden im Vordergrund steht.

Warten auf schwerere Übungen. Das klappt schon gut! Ein bisschen mehr Einsatz, bitte!

Heute sind neben Brutus insgesamt acht Hunde (Schnauzer, Terrier, ein Boxer, ein Briard und ein Schäferhund) zur Übungsstunde gekommen. Eine recht bunte Mischung, wobei natürlich eine Dogge schon durch die Größe hervor sticht. Der Trainer begrüßt die Hundeführer und Hunde mit kräftiger, freundlicher Stimme und dann geht es los. Das Training ist so eingeteilt, dass die Hundeführer mit ihren Hunden zunächst in etwas großzügigen Abständen im Kreis laufen und dabei die Kommandos „Halt“, „Sitz“ und „Platz“ geübt werden. Für Brutus ist das alles kein Problem. Manchmal wirkt er fast ein wenig gelangweilt, obwohl er ganz bei der Sache ist.

Nach ca. einer halben Stunde rücken alle Zwei- und Vierbeiner immer mehr zusammen. Dann wird in Schlägellinien gegangen oder die Hunde werden abgelegt, während die Führer sich von den Hunden ein wenig entfernen.

Einzelunterricht. Ganz schön eng hier! Kleiner Größenunterschied.

Am Schluss sitzen alle Hunde dicht nebeneinander, wobei die Hundeführer jeweils dazwischen stehen. Ein kurzes Gerangel zwischen dem Briard und Brutus wird gleich unterbunden. Mir gefällt die Art der Ausbildung recht gut. Der Trainer widmet sich während den Übungen den Problemhunden und dessen Führer zu, um gleich erzieherisch einzuwirken. So wird z. B. ein Tierheimhund, welcher bei den Übungen immer wieder bellt, vom Trainer kurz beiseite genommen und gleich ein paar Einzelmaßnahmen absolviert. Tatsächlich wird der Hund bei den nächsten Kommandos viel ruhiger.

Uns geht es besonders darum, dass Brutus unter Hunden ist und er lernt sich gegenüber anderen Vierbeinern ruhig zu verhalten. Nach der Übungsstunde wird er noch von einem Zwergschnauzer angehimmelt, der sicherlich davon träumt, auch einmal so groß, wie eine Dogge, zu werden.

Kurzurlaub vom 30. April bis 2. Mai in der Lüneburger Heide

Der erste Familienurlaub mit Brutus führt uns in die Lüneburger Heide. Bereits im letzten Jahr hatten wir mit einer befreundeten Familie ausgemacht, dass wir zusammen den Serengetipark in Hodenhagen besuchen wollen. Natürlich nehmen wir Brutus mit auf die abenteuerliche Reise. Eine hundefreundliche Unterkunft ist im Internet schnell gefunden. Und nicht nur die Unterkunft, sondern auch das Gartenterrain ist ganz nach dem Geschmack der Zwei- und des Vierbeiners. Er fühlt sich sichtlich wohl im Kreise der Familie.

»Familienurlaub ist cool!« Üben für die neue Olympiasportart. Synchrondrehen!

Der Wonnemonat Mai zeigt bereits am ersten Tag sein liebenswertes Sonnengesicht. Am Vormitttag rollen unsere Autos in Richtung Serengetipark. Es scheint, als ob ganz Niedersachsen sich heute dieses Ausflugsziel ausgesucht hat. So heißt es zunächst an den Kassen anstellen. Hunde dürfen an der geführten Bustour durch den Park mit den »wilden« Tieren nicht teilnehmen. Nur wenn man selbst mit dem Auto fährt, kann man sie mitnehmen.

Nach kurzer Überlegung beschließen wir, dass Ralf, Christian und Brutus die Fahrt im Auto fortsetzen. Falls Brutus sich zu sehr aufregt oder er sichtlich Stress bekommt, sollen sie gleich wieder umkehren.

Wir anderen sitzen im Bus und schauen uns die Tiere aus nächster Nähe an. Unsere Gedanken sind dabei immer wieder bei den Kindern und Brutus. Leider ist der Funkkontakt per Handy im Park unterbrochen, so dass wir auf die Schilderung nach der Fahrt warten müssen. Nach ca. 60 Minuten ist die Busfahrt zu Ende. Wir schauen uns um. Unser Auto ist noch nicht zu sehen. Dann endlich, nach weiteren 20 Minuten sehe ich den Ford und heraus kommen unsere drei Safarifahrer. Ralf und Christian können nur Gutes berichten. Brutus hat sich tadellos benommen. Natürlich hat er ganz interessiert und voller Konzentration aus dem Auto geschaut, aber er hat weder gebellt noch war er extrem nervös. Wir waren sehr froh und hatten es kaum für möglich gehalten, dass er alles so brav meistert.

Hier bei den Affen sind wir richtig. Erfrischung gefällig? Auf zur nächsten Attraktion.

Wir schlendern noch durch eine Affenanlage, und schauen der Fütterung zu, während Brutus erst mal seinen Durst aus der Wasserflasche stillt. Dann wird es für Brutus entspannter. Wir machen eine längere Rastpause und gehen gemütlich weiter durch den Freizeitpark der Anlage. Die Geräusche von den Karussells scheint er kaum wahrzunehmen.

»Mein Rudel hat sich etwas vergrößert.« Wasser gibt es genug. Tut uns leid, das Auto ist voll!

Die Zeit fliegt nur so dahin; die ersten Leute machen sich gegen 16.00 Uhr bereits auf den Heimweg. Da wir vor allem wegen der Tiere gekommen sind, beschließen wir, die Autotour noch einmal gemeinsam zu machen. Unsere Freunde finden die Idee auch toll. So geht es noch einmal mit zwei Autos durch die Tieranlagen.

Kleiner Wettlauf. Gemütliche Gesellschaft. Ein weiß-goldener Tiger»hinter Gittern«

Der Park ist in Kontinente eingeteilt, wo typische Tierarten beherbergt werden. Dabei nimmt Afrika das größte Areal ein. Giraffen, Löwen, Tiger, Nashörner, um nur einige Vertreter zu nennen, können sich hier frei bewegen. Natürlich sind sie an Autos und Menschen gewöhnt, aber trotz allem sollte man sich an gewisse Spielregeln halten.

Schnell weg, die Löwen sind los! Was hängt denn da herunter? Durch das Schiebedach fotografiert.

Besonders dann, wenn angezeigt ist, die Fenster des Wagens geschlossen zu halten oder die Antennen vom Auto abzudrehen. Unsere Autoscheiben sind hinten verdunkelt. Das bedeutet, dass die Tiere Brutus nicht sehen können, er aber gleichwohl gute Sicht hat. Wie schon bei der Tour am Vormittag nimmt er alles ziemlich gelassen hin. Doch auf einmal wird er ein wenig unruhig. Während wir noch darüber nachdenken, was der Grund sein könnte, sehen wir die Ursache. Ein Affe hat sich auf unser Auto geschummelt und turnt auf der Heckscheibe herum. Nun scheint er Brutus doch wahr genommen zu haben, denn ein wenig später sitzt er auf dem Dach und knappert an der Antenne. Wovor hatten die Schilder gewarnt? Zu spät! Die Antenne ist in Mitleidenschaft gezogen und die Spritzdüse an der Heckscheibe ist für immer verschwunden, wie wir nach der Fahrt feststellen müssen.

Pech gehabt, die Antenne gehört den Affen. Halt, wichtige Kontrolle! »Her mit den Eintrittskarten!«

Als wir abends wieder in unsere Ferienanlage kommen, sind wir uns einig, dass wir einen sehr schönen Tag zusammen mit Brutus und unseren Freunden verleben durften. Wir sind stolz auf unseren Vierbeiner, der sich gut an die Situation angepasst hat, obwohl es sicherlich nicht leicht für ihn war. Ein leckeres Abendbrot und ein gemütliches Plätzchen am Grillgeschehen ist für Brutus ein schöner und entspannter Ausklang des Tages.

»So ein Mühlenmuseum ... ... ist wirklich interessant, ... ... aber die Esel sind noch viel interessanter!«

Am Sonntag Morgen ist der Himmel wolkenverhangen, und es dauert nicht lange, bis der Himmel seine Schleusen öffnet. Aus der geplanten Fahrradtour wird nichts, aber etwas wollen wir schon noch unternehmen, ehe es wieder heimwärts geht. Ein Mühlenmuseum ganz in der Nähe ist vielleicht der richtige Ausklang des Wochenendes. Die Anlage bei Gifhorn erkennt man schon von weitem. Viele Mühlen aus unterschiedlichen Länderen sind hier auf einer großen Parkanlage untergebracht. Als der Regen stärker wird, halten wir uns in einer alten Mühle auf, in der man verschiedene Modelle betrachten kann. Auch Brutus zeigt ein gewisses Interesse an den sich drehenden Flügeln.