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Berichte

April 2005

Freitag, den 1. April

Vor Ostern hatten wir für Brutus ein neues Bett bestellt. Das bisherige war eine Art Matratze, die wir über das Versandhaus Quelle erworben hatten. Nun war der Bettbezug kaputt und lauter kleine Schaumgummiflocken lagen schon überall herum. Immerhin hatte es fast drei Jahre gehalten. Das Bett hatte Brian seiner Zeit gut angenommen und auch Brutus fühlte sich darin sehr wohl.

»Was ist denn das für ein Ding?«
Freudestrahlend schaut er nicht gerade.

Da Quelle so ein Bett nicht mehr im Angebot hat, schauten wir uns in Tiergeschäften um, recherchierten im Internet und befragten Freunde.

Wir entschieden uns für ein Kunstlederbett (1 m x 1,20 m), welches pflegeleicht und im Sommer kühlend sein sollte. Im Internet wurden diverse Bilder mit schlafenden, faulenzenden und zufriedenen Hunden (darunter auch Doggen) gezeigt. Die durchweg lobenden Äußerungen der Hundebesitzer gegenüber diesen Betten war letztendlich ausschlaggebend für den Kauf der »Kudde von Sabro« über das Internet.

Heute kann Christian das Bett in Empfang nehmen. Sofort wird es für Brutus an den gleichen Platz gelegt. Brutus steht dem neuen Objekt sehr skeptisch gegenüber. Er legt sich davor, dahinter, aber nicht hinein. Christian muss ihm schon sehr zureden, dass er sich überhaupt (für ein Foto) in das Bett legt. Da ist die Ausicht, dass das Bett dieses Mal länger hält, ja sehr groß :-). Auch eine kuschlige Decke kann ihn vorerst noch nicht von der Bequemlichkeit und Behaglichkeit überzeugen. Vieleicht hält Brutus das Ding ja auch für einen Aprilscherz?!

Sonntag, den 10. April

Heute bekommen nicht nur wir, sondern auch Brutus Besuch. Ronja, eine Schweizer Sennenhündin mit Frauchen Sabine und Freundin Birgit kommen am frühen Nachmittag. Die Begrüßung verlagern wir nach draußen, da die Hunde dort genügend Platz haben. Ronja verhält sich recht zurückhaltend, als Brutus sich ihr nähert. Ein wenig ängstlich lässt sie sich zunächst von ihm beschnuppern, um dann den Abstand wieder zu vergrößern. Der Größenunterschied ist für sie wohl zu beeindruckend. Wir starten zum großen Sonntagsspaziergang, wobei die Hunde sich immer mehr anfreunden. Kleine Spieleinlagen versüßen auch Brutus den geliebten Gang im Freien.

»Endlich mal Besuch für mich.« Ronja liebt das nasse Element. Jetzt geht es rund.

Zunächst gehen wir zum Kulkwitzer See, an dem Ronja gleich Gefallen findet. Sie geht sofort bis zum Bauch ins Wasser, während Brutus am Rand seinen Durst stillt. Auf einmal taucht noch eine weiterer Vierbeiner auf, der mit den beiden tollen möchte. Wir Zweibeiner müssen uns bei dem Gewusel ganz schön in Acht nehmen, damit wir nicht umgerannt werden.

Nach einer Weile trennen sich die Wege und wir setzen den Spaziergang wieder mit »unseren« zwei Hunden fort. Auf den großflächigen Wiesen können die Hunde sich hemmungslos bewegen. Eine Schafsherde, die erst vor kurzem hier hergeführt wurde, findet hier genügend Nahrung. Plötzlich jault Ronja ganz erbärmlich. Es wird sofort klar, dass sie den unter Strom stehenden Zaun berührt hat. Nun weicht sie ihren Frauchen kaum noch von der Seite. Als Trostpflaster erhält sie die letzten Leckerlis, die sie trotz leichter Verstörung gern annimmt. Ich glaube, ehe Ronja auf Leckerchen verzichtet, müsset schon die Welt einstürzen :-). Zurück geht es abermals an einen kleinen See vorbei und an den oft schon erwähnten Bauernhof.

Spiel zu dritt. »Echt cool hier, Brutus.« Brutus nimmt gern die größeren Stöcke.

Trotz Ronjas Missgeschick ist es ein sehr gelungener Nachmittag, bei dem sich nicht nur die Hunde wohl fühlten. Bei Kaffee bzw. Tee und Kuchen lassen wir den Nachmittag ausklingen, während unsere treuen Gefährten um die Wette schnarchen. Brutus in seinem neuen Bett, dass er in der Zwischenzeit sehr gut angenommen hat und Ronja auf dem Teppich bei Frauchen zu Füßen.

Das obligatorische Bild für den Fotografen. »Ich sehe etwas, was du nicht siehst...« So gemütlich kann es im neuen Bett sein.

Montag, den 18. April

Seit einem Monat schauen wir regelmäßig in den Lichtschacht. Langsam sollte doch der Igel aus seinem Winterschlaf erwachen. Obwohl wir manche Veränderung in der Lage des Zeitungspapier erkennen, haben wir den Igel nicht wieder zu Gesicht bekommen. Vor zwei Wochen haben wir einen »verirrten« Frosch aus dem Schacht geholt. Vielleicht sind es ja die Frösche, die das Papier durcheinandergebracht haben. Wir beschließen spätestens Anfang Mai in das Igelhäuschen zu schauen und hoffen keine böse Überraschung vorzufinden.

So sieht Brutus aus, nachdem er einen Ziemer genüßlich verspeist hat.
Lange nicht gesehen, doch gleich wieder erkannt.

Als mich Jörg am Abend aufgeregt in den Keller ruft, wusste ich sofort, dass er den Igel gesehen hat. Nur durch die Kellerscheibe getrennt, guckt er schon recht frech in die Welt. Wunderbare Natur, die wir hautnah erleben dürfen. Wir sehen natürlich gleich, dass er naturgemäß an Gewicht verloren hat. Nun werden wir ihn ca. 14 Tage aufpäppeln, ehe wir ihn in die große weite Welt entlassen. Vielleicht kommt die Igelin ja im Herbst mit der ganzen Familie wieder, scherzen meine Männer, als ich schon ein wenig traurig an den Abschied denke.

Dienstag, den 19. April

Nach dem Spaziergang am späten Nachmittag, steuern wir mit Brutus die Tierarztpraxis an. Es wird Zeit, dass wir einen Wirkstoff gegen die Zecken holen, denn seit gut einer Woche, werden sie fast schon zur Plage. Nach jedem Spaziergang wird Brutus ausgiebig nach Zecken untersucht, und nicht selten werden wir fündig. Gleichzeitig wollen wir ihm einen Mikrochip implantieren lassen, der ja künftig bei Auslandsreisen Pflicht wird.

Der Tierarzt dirigiert Christian und mich in Stellung, um Brutus zu beruhigen. Ehe wir und Brutus uns versehen, ist der Chip gesetzt. Brutus scheint gar nichts groß gespürt zu haben. Er sieht uns fast fragend an, als wir ihn für seine Tapferkeit loben. Der Tierarzt ist mit Brtus jedenfalls sehr zufrieden. Er wünscht sich immer so liebe Patienten!