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Doggentreffen 2004 in Freistadt (A)

Mittwoch, den 11. August

Es ist wieder soweit. Am Wochenende findet zum vierten Mal das Hundefreundetreffen in Freistadt/Oberösterreich statt.

Am morgen wird das Auto gepackt. Bei vier erwachsenen Leuten und einer Dogge (schön, dass alle mitkommen) ist der Ford Mondeo schon gut gefüllt. Wo sollen da noch die vielen Taschen und Campingbeutel Platz finden? Einige Varianten müssen da schon ausprobiert werden, ehe wir alle einsteigen können. Brutus springt schon bevor alles richtig verstaut ist in den Kofferraum. Er will auf alle Fälle den Anschluss nicht verpassen, wenn es auf große Fahrt mit der ganzen Familie geht.

Die Autofahrt verläuft problemlos. Bei abwechselnden Fahrern, bedecktem Himmel und ausreichendenen Pausen erreichen wir nach sechs Stunden unser Ziel, das Gasthaus Strasseder in Freistadt.

Wir tragen das Gepäck in die Ferienwohnung und bestellen die ersten kühlen Getränke. Kaum haben wir die ersten Schlucke genommen, kommen zwei Autos vorgefahren. Hurra, unsere Braunschweiger sind da! Silke, Tim und Titus kennen wir bereits vom letzten Jahr. Filu, eine gestromte Dogge, hat Silke seit kurzer Zeit bei sich aufgenommen, da die Besitzer sehr wenig Zeit für ihn haben. Dieses Mal ist auch Silkes Freundin Lini mit Dogge Cyrus und Freund Helge mitgekommen. Wir freuen uns sehr über das Wiedersehen bzw. Kennenlernen.

Unsere Badenixen – Filu und Titus. Brutus schaut den zweien lieber zu. »Komm' heraus Filu, wir wollen weiter!«

Brutus nehmen wir bei der Begrüßung erst mal zur Seite. Die Hunde sollen sich lieber auf einem Spaziergang kennen lernen. Titus, Filu und Cyrus kennen sich schon von klein auf und können gleich frei herum laufen. Als Brutus relativ ruhig an der Leine neben den anderen her läuft, klinken wir ihn aus. Er wirkt unsicher. Er bellt die Hunde an und markiert zunächst den starken Helden. Aber ernsthaft oder aggressiv ist sein Verhalten nicht. Ich bin so froh, dass Silke und Lini es locker sehen und ganz ruhig bei den kleinen Stänkereien bleiben.
Die erste Hürde hat Brutus recht gut genommen. Wir sind total erfreut, dass Brutus nach kurzer Zeit neben den anderen auch frei herum laufen kann und die Situation sich schnell enspannt hat. Filu ist besonders pflegeleicht beim Umgang mit anderen Hunden. Er versucht sämtlichen Streit aus dem Wege zu gehen.

Titus hat schon seit Jahren eine unheilbare Wirbelsäulenkrankheit. Gegenüber dem letzten Jahr hat sich sein Gang leider sehr verschlechtert. Es tut nicht nur mir innerlich sehr weh, wenn man diesen sanften Rüden so humpeln sieht. Sechs Jahre ist er mit dieser Krankheit schon geworden und macht noch seine täglichen ausgedehnten Spaziergänge. Diesen Hund muss man einfach gern haben.

Unser Spaziergang führt uns zum nahe gelegenen See. Lustig ist es zu beobachten, wer das Wasser scheut und wer gern baden geht. Filu ist als erster im Wasser. Da Titus Schwierigkeiten mit der erhöhten Böschung hat, hilft Silke ihm mit einem sanften Schubs ins Wasser. Ihm bekommt das Bad besonders gut. Genüßlich steht er ganz ruhig im See und schaut sehr zufrieden aus. Cyrus und Brutus ziehen es vor nur von dem kühlen Nass zu trinken.

Christian gewönht die Hunde aneinander. Das Kommado "Sitz" beherrscht Filu an jedem Ort. Etwas mehr als Wasser darf es schon sein (siehe Reklame).

Nach dem Spaziergang sitzen wir alle noch draußen. Wir haben uns ja so viel zu erzählen. Die vier Rüden (drei gestromte gab es noch nie auf einem Treffen) machen es sich auf ihren Decken bequem. Die Zeit vergeht wie im Flug. Wir verabschieden uns vorerst von den "Braunschweigern" und fahren zu Elfi und Atlantis. Der erste Abend ist für sie reserviert, denn ohne unsere Freundschaft wären die Treffen nach Heinz Tod, nie zustande gekommen.

»Das war mein Platz!« »Wasser bitte, schnell!« »Freust du dich auch schon auf das Doggentreffen, Atlantis?«

Atlantis und Brutus feiern das Wiedersehen auf ihre Weise. Gemeinsam rennen sie über die nahe gelegene Wiese bei Elfis Haus. Dann bewundern wir den Garten, den Elfi mit sehr viel Liebe gestaltet hat. Man kann gleich erkennen, wo Atlantis' Revier ist, denn eine großzügige Fläche am Zaun weist große freie Stellen im Rasen auf.

Bei leckeren Spagetti besprechen wir noch ein paar organisatorische Dinge für das große Doggentreffen am Wochenende. Längst ist es dunkel, als wir den Weg zurück zu unserer Ferienwohnung antreten.

Donnerstag, den 12. August

Gegen 10.00 Uhr treffen Silke und Lini mit ihrem zwei- und vierbeinigen Anhang beim Gasthaus ein. Wir entschließen uns -aus alter Tradition heraus- ins Labachtal zu gehen. Da es sehr heiss ist, wird der Spaziergang nicht zu sehr ausgedehnt. Wir freuen uns sehr, dass die Hunde trotz der Hitze ganz entspannt sind und die großflächigen Wiesen und Felder genießen. Allein der Anblick die vier Rüden frei über die Felder laufen zu sehen, macht mich sehr glücklich. Brutus hat sich heute gleich gut in das bestehende Rudel eingefügt. Vor ein paar Tagen hätte ich das noch nicht für möglich gehalten. Leider hatten wir in Leipzig bisher wenig Gelegenheit, Brutus mit anderen Hunden zusammenzubringen. An der Leine hat Brutus die anderen Hunde verbellt, so dass die Hundebesitzer ein "Ausleinen" nicht riskieren wollten. Jetzt können wir sein Verhalten viel besser einordnen und wissen, dass es oft nur Unsicherheit war.

Der Weg ins Labachtal. Filu im Kornfeld. Den Trinkfaltbecher hat Silke immer mit dabei.

Wir suchen uns ein schattiges Plätzchen und haben uns immer noch so viel zu erzählen. Die Hunde sind dankbar für diese Pause und liegen schon dicht beieinander. Der Anblick lädt geradezu zum Fotografieren ein. Und das tun wir dann auch redlich. Das Wasser in der Flasche, welches wir mitgenommen haben, wird brüderlich geteilt, bevor wir wieder Richtung Auto gehen.

gestromte Doggenübermacht! Brutus, Filu, Titus (gelb) und Cyrus »Ist es recht so, liebe Fotografen?« Kleine Massage für Titus

Nach dem kleinen Mittagessen beim Gasthaus "Strasseder", unserem allgemeinen Treffpunkt, kommen zwei Autos aus Wien vorgefahren. Christine mit den drei Kindern Ninja, Nadja und Julian und den drei Hunden Purzel, Dixi und Sony sind Stammgäste. Sie waren bisher jedes Mal dabei. Purzel, ein Doggenmischling, ist der Chef des Hundetrios. Erst müssen die Doggen mit ihm klar kommen, bevor sie sich der Huskyhündin Dixi nähern dürfen. Und das wollen alle vier Rüden! Dixi selbst ist zum Leidwesen der Doggen sehr scheu und zurückhaltend. Sie will erst mal ihre Ruhe haben, was sie den Doggen gegenüber auch signalisiert. Darüber ist besonders Cyrus sehr enttäuscht. Brutus und Purzel lassen wir erst mal nicht zusammen und Filu macht lieber einen Bogen um den knurrenden Purzel. Sony, der Malteser, schaut sich die Großen erst mal vorwitzig an.

Kaltes Wasser ist bei allen Hunden heiss begehrt. Guten Tag, großer Hund. Filu ist überall zu finden.

Zusammen mit Christine kommen Gabi und Doggenrüde Rocky. Wir können es kaum glauben, dass dieser agile Hund mit wenig grauen Fell schon 11 Jahre zählt. Auch die Bilder, die Gabi uns zeigt, wie ihr Hund Agality betreibt oder stolz im Motorboot sitzt, bringen uns aus dem Staunen nicht heraus. Sicherlich kommt Rocky zu Gute, dass er eher eine kleine Dogge ist.

Unsere Hundelady Dixi. Doggen sind ausgesprochen kinderlieb. Kai findet Titus auch cool.

Gegen 16.00 Uhr fahren die Anwesenden (8 Vierbeiner und 13 Zweibeiner) in das sehr beliebte Thurytal. Das ist eine sehr gute Wahl, denn bei über 30 Grad gibt es dort schattige Wanderwege, genug Wasser und schöne Badestellen für die Hunde.

Abmarsch ins wunderschöne Thurytal Purzel - unsere Wasserratte Unsere zwei Genießer.

Nachdem Dixi den Doggen einen Korb gegeben hat, buhlen Rocky und Cyrus um die Gunst von Sony. Wir haben unseren Spaß beim Zuschauen. Besonders beim Wasserloch, der mit Felsstücken umgeben ist, hüpft Sony von Stein zu Stein, immer vor den Doggennasen hin und her. Brutus sieht dem Treiben auf der gegenüberliegenden Seite der Badestelle gelassen zu.

»Rocky, fang mich doch!« Kurzes Ablenkunsmanöver. »Halle, hier bin ich.«
Purzel, Luft holen nicht vergessen! Rocky ist bereit für das Foto. Nur noch durch den Wassergraben getrennt.

Nach dem Baden fängt Titus plötzlich an zu graben. Silke ist ganz erstaunt, weil er das ganz selten macht. Kurze Zeit später legt er sich zufrieden in seine eigens ausgeschachtete kühle Kuhle. Wenn man ihn so liegen sieht, dann kann man für kurze Zeit seine Krankheit vergessen. Auch Titus liegt jetzt so richtig glücklich da.

Für ein kühles Plätzchen muss Hund etwas tun. Das Buddeln hat sich gelohnt. Aufstellen zum Gruppenbild.

Am Abend kommt Elfi mit Atlantis. Atlantis weiss zunächst gar nicht, wer mit ihr jetzt spielen möchte, denn alle Hunde liegen erschöpft auf ihren Decken. So stolziert sie in das Wirtshaus und verkriecht sich zunächst unter dem Tisch der Kartenspieler.

Nach dem Abendessen hole ich ein vorbereitetes Spiel heraus. Auf kleinen Zetteln habe ich Begriffe, die alle etwas mit dem Thema Hund zu tun haben, geschrieben. Reihum wird ein Zettel gezogen, deren Begriff pantomimisch vorgemacht werden muss. Besonders der Begriff "Nackthund" ist schwierig zu erraten, oder hat Gabi sich dazu nicht genügend ins (bzw. aus) Zeug gelegt? Der sechs jährige Julian hingegen zeigt, wie man den Begriff "markieren" vormacht. Er hebt sein Bein am nächten Baum und schon weiss Nadja gleich, was gemeint ist. Christian, der Gewinner, bekommt eine Flasche Sekt, den er als Nichttrinker für die Anwesenden stiftet. Lini und Silke erhalten je eine Schachtel Hallorenkugel (Spezialität aus Halle/bei Leipzig), die sie sofort an alle verteilen.

Geheimnisvolle SMS. Christine »erklärt«den Begriff Riesenschnauzer. Ein seltenes Bild, ein müder Rocky.

Freitag, den 13. August

Heute beginnt das "offizielle" Teffen. Deshalb möchte ich an dieser Stelle alle Teilnehmer am Hundefreundetreffen 2004 in Freistadt vorstellen. Insgesamt waren 19 Hunde (15 Doggen, zwei "Doggenmischlinge", ein Husky und ein Malteser) vertreten, wobei nicht alle Hunde an allen Tagen zusammen waren. Am Samstag vormittag waren mit 17 Hunden die meisten anwesend.

Purzel (Doggenmix), Dixi (Husky) und Sony (Malteser) und Christine, Ninja, Nadja und Julian Cyrus vom Allertal (DD) mit Lini und Helge. Titus (DD) und Filu (DD) vom Solling mit Silke und Tim.
Bruno (DD) vom Alztal mit Maria. Rocky (DD) vom Klesslplatz mit Gabi. Zina (DD) von der Mainschleife mit Bea und Michael.
Affra (DD) von Tobago und Theira (DD) vom Aztal mit Paul und Irene (nicht im Bild). Alice (DD) vom Aztal und Xena (Doggenmix) mit Kurt und Alexandra (nicht im Bild). Zoe (DD) vom Alztal mit Gabi.
Atlantis von den Hammerherren mit Elfi (nicht im Bild). Briska (DD) und Akira (DD) vom Teuchelwald mit Ilse. Brutus (DD) von Haag mit Jörg, Ralf, Christian und Bärbel. Diva (DD) von Gröbenwald mit Alexandra und Thomas.

Es ist Freitag der 13. Eigentlich bin ich nicht abergläubisch, aber trozdem will ich froh sein, wenn heute nichts größeres passiert. Aber es sollte anders kommen...

Heute früh muss ich die Hundegesellschaft erst mal alleine lassen. Herta, Elfis Mutter, liegt seit einiger Zeit im Krankenhaus und ich hatte das Bedürfnis, sie dort zu besuchen. Als ich gegen 11.30 Uhr wieder zurück bin, sind keine Zwei- und Vierbeiner mehr da. Also mache ich mich auf den Weg zum See. Ich höre schon von weitem Hundegebell und sich unterhaltende Menschen. Kurt mit Alice und Xena, die bereits zum dritten Mal dabei sind, sind eingetroffen. Sie spielen mit den anderen Hunden schon eifrig am und im See. Die beiden Hunde sind ein Herz und eine Seele, es macht Spaß ihnen zuzusehen.

Während Purzel und Filu Stöcke aus dem Wasser holen, lässt sich Brutus lieber von Ninja kraulen. Plötzlich ist Purzel weg. So kennen und lieben wir ihn! Nur Christine hat Mühe, ihn wieder einzufangen. Dabei hatte sie heute gar keinen guten und wenig Schlaf. Unsere unscheinbare Dixi hat nachts ein paar Teile zerlegt und in die Stube gemacht. Für die nächste Nacht hat Christine extra einen Maulkorb und Windeln gekauft. :-(

Alice und Xena beim Spiel. Purzel hat den Stock erfolgreich aus dem Wasser geholt. Streicheln hat sowas entspannendes!

Zurück zum Gasthaus, treffen die Sandlner Maria, Martha und Doggenrüde Bruno ein. Bruno wird einfach frei gelassen. Er versteht sich sofort mit allen Hunden. Besonders erfreut bin ich, dass es auch mit Brutus überhaupt keine Probleme gibt.

Noch vor einem halben Jahr gab es einen richtigen Streit zwischen den beiden. Ende Februar 2004, als wir Brutus zum dritten Mal in Österreich ausführten, machten wir mit Gabi und Zoe und Maria und Bruno einen Spaziergang. Maria haben wir vor zwei Jahren beim Hundefreundetreffen in Freistadt als eine liebe Hundefreundin kennengelernt. Deshalb besuchen wir sie stets, wenn wir in der Nähe sind. So auch im Februar. Als Bruno beim damaligen Spaziergang im Schnee auch mit Zoe spielen wollte, ging Brutus sehr ungestüm dazwischen. Seit dieser Begebenheit haben wir die zwei Hunde nicht mehr ohne Leine zusammen gelassen.
Nun scheint das Kriegsbeil (hoffentlich für alle Zeit) begraben zu sein. Die Bilder belegen das so positive Wiesersehen der beiden Doggen. Am meisten findet aber Rocky Gefallen an dem kastrierten Bruno. Die beiden spielen und rangeln sich, dass sie nur noch schwer zu trennen sind. Frauchen Gabi ist gar nicht so erfreut. Sie hat Angst, dass sich ihre "alter Herr" zu sehr aufgeregt. Aber die beiden sind doch so verliebt!

Hier lässt es sich für Titus und Cyrus gut aushalten. Nicht nur die Vierbeiner können miteinander spielen. Das Treffen wurde von Mc Donald gesponsert.

Der Spaziergang ins Thurytal löst dieses Problem. Maria mit Bruno und Kurt mit Alice (und Xena) bleiben beim Gasthaus, um auf den Züchter ihrer Doggen vom Alztal, Paul Pilgram, zu warten.

»Ich habe den Big Mac bestellt. Das war ganz alleine meine Idee!« Christian der Hundevermittler. Brutus fühlt sich so wohl.
Mit der hundeerfahrenen Maria gibt es viel zu erzählen. So eine Harmonie! Alles in Ordnung?

So unternehmen wir die Wanderung mit der gleichen Besetzung wie am gestrigen Tag. Auch heute bietet sich ein ähnlicher Ablauf. Sony ist der Mittelpunkt unter dem Doggenrudel. Lini hat schon etwas Stress mit Cyrus, der immer wieder zu Sony zieht. Helges Machtwort wirkt Wunder, denn Cyrus wird auf einem Mal viel ruhiger. Manchmal sind Männer doch zu etwas Nütze! Plötzlich kommt Silke aufgeregt zu mir. "Er kann nicht mehr weiter", so ihre Worte. Ich denke nur "hoffentlich hat sich keine Dogge ernstlich verletzt" und suche schon die Telefonnummer der Tierärztin. Dann sehe ich Helges dicken, angeschwellten Fuß. Bei aller Organistation, an einen Humanarzt habe ich nicht gedacht. Nun ja, es ist Freitag, der 13., aber es hätte schlimmer kommen können :-)

Während Lini und Helge ins Krankenhaus fahren, lädt Silke nunmehr drei Doggen ins Auto. Sie wußte schon, warum sie sich kürzlich einen Kleintransporter zugelegt hat.

Titus bei einer Kneippkur. Der fliegende Sony. Der fliegende Helge, kurz vor dem Unglück.

Wir anderen fahren zum Gasthaus Strasseder. Thomas, Alexandra und Diva sind inzwischen auch eingetroffen. Sie sind bereits zum zweiten Mal dabei. Wir freuen uns sehr, die drei wiederzusehen. Diva ist ein wenig zurückhaltend. Sie scheint Ausschau nach ihrer Freundin Zoe zu halten, die sich aber erst für morgen angekundigt hat. Nach einem kurzen Streit mit Purzel zieht Diva es vor, ein wenig im Abseits zu stehen.

Anders verhalten sich die beiden anderen neu angekommenen Doggen, Theira vom Alztal und die sechs Monate junge Manteldogge Affra von Tobago, die sich gleich zu den Hunden hingezogen fühlen.
Paul Pilgram, Züchter der Alztaldoggen und Frau Irene haben es sich auch dieses Jahr nicht nehmen lassen, ihre Schützlinge Bruno, Alice und Zoe vor Ort zu erleben.

Cyrus gewöhnt sich immer mehr an das Wasser. Wir sind nur müde. Das Malheur am Freitag, den 13.

Dann kommen Helge und Lini vom Artztbesuch zurück. Eine dicke Binde ist um sein Fußgelenk gewickelt. Es soll zwar nur eine Zerrung sein (später stellt sich heraus: es ist ein Bänderriss), aber schmerzhaft ist es allemal. Die Wanderungen sind jedenfalls für Helge vorerst gestrichen.
Während des warmen Abendessen fängt es an zu regnen, so dass wir in das Gasthaus umziehen müssen. Schnell wird geklärt, welcher Hund es sich im Auto bequem macht und welcher lieber mit in der Gaststube verweilt.

Gesättigt und mit genügend Getränken eingedeckt, tauschten wir gegenseitig Erfahrungen aus. Besonders wird Paul Pilgram mit Fragen zugeschüttet, die von ihm geduldig beantwortet werden. Er kann den Interessierenden viele wertvolle Ratschläge und Tipps rund um das Thema Dogge vermitteln. Auch wir nehmen ein paar neue Hinweise zum Theme Ernährung dankend an. Man merkt, dass bei seiner Zucht der gesunde, sozialisierte Hund im Mittelpunkt steht. Gefreut haben wir uns auch, dass zur Abendunterhaltung die ganze Familie aus Sandl (nur leider ohne Bruno) mit anwesend war.

Samstag, den 14. August

Zwischen 10.00 und 10.30 Uhr treffen die Hunde mit ihren Besitzern beim Gasthaus Strasseder ein. Leider hat Silke keinen gute Nachricht, was ihre Hunde betrifft. Die beiden hatten die ganze Nacht Durchfall und auch nach Ankunft beim Gasthaus suchen sie sich sofort ein Fleckchen zum Lösen. Besonders Titus ist dadurch sehr geschwächt. Beim Morgenspaziergang bleiben sie deshalb beim Gasthaus.

Am Vormittag kommt Ilse mit ihren Doggen Akira und Briska. Die 4-jährige Briska kann sie gleich frei laufen lassen, sie war schon immer recht problemlos (sie ist auch schon das dritte Mal dabei). Akira hat ein wenig Stress bei den vielen Hunden, so bringt Ilse sie erst mal wieder im Auto unter.

Wir gehen leider ohne Titus, Filu, Silke, Tim und Helge bei nunmehr fast kühlen 17 Grad zum nahe gelegenen See. Heute steht die Abkühlung im Wasser nicht im Vordergrund, deshalb wird der Spaziergang ausgedehnt. Weitere Hundefreundschaften werden geschlossen. Brutus findet an Akira und Briska Gefallen. Nach erstem Beschnuppern rennen alle drei vorne weg und spielen miteinander.

Diva im C. Spiel unter Doggen. »Hier bin ich Hund, hier darf ich sein (frei nach Goethe)«

Xena und Alice sind unzertrennlich, mit den anderen Hunden verstehen sie sich prächtig. Diva schaut sich das Treiben erst mal von weitem an, sie braucht noch ein wenig Zeit, um aufzutauen. Purzel -unser Ausreißer- wird heute an der langen Leine gehalten. Das bedeutet auf alle Fälle weniger Stress für Christine. Denn auf den Feldern und Wiesen sind immer mal Hasen oder Rehe zu finden und die wecken stets Purzels Interesse.

»Du riechst ja gut, Briska!« Drei, die sich gut verstehen. »Du entkommst mir nicht.«

Als wir gegen 12.00 Uhr wieder beim Gasthaus sind, kommen die ersten gerade noch trocken heim. Die letzten "beißen die Hunde" und sind klitschnass, als sie vom Spaziergang zurückkommen. Obwohl das Gasthaus nicht riesengroß ist, finden alle Platz. Einige Hunde sind lieber im Auto und so regelt sich alles fast von allein.

Schweren Herzens entschließen sich unsere Kranken nach Hause zu fahren. Silke, unsere verantwortungsbewusste Tierarzthelferin, hat einfach Angst, dass sich andere Hunde mit einem Virus, den ihre Doggen evt. haben, anstecken könnten. Ihre Freundin Lini mit dem fußkranken Helge fahren mit. Die beiden "Familien" haben den längsten Weg (bis nach Braunschweig sind es 800 km) vor sich. Wir sind alle ganz doll traurig, werden die Zwei- und Vierbeiner sehr vermissen.

Inzwischen sind auch Gabi und Zoe und Alex, die Besitzerin von Xena angekommen. Gabi erzählt, dass sie mit Zoe viel wandert. Manchen Gipfel haben die beiden schon erklommen und sich ins Gipfelbuch eingetragen. Auch Paul Pilgram ist von seinem ehemaligen Schützling (Yimmi vom Alztal) begeistert. Und wieder erzählt er die Geschichte, dass er bei der damals etwas unentschlossenen Gabi die größten Bedenken hatte, ihr einen Hund zu verkaufen. Wie man sich doch irren kann!

Nach einer kleinen Stärkung und einigen Durstlöschern, kommt ein Anruf von Familie Mucha. Sie und ihre Doggenhündin Zina waren auf Urlaub in der Steiermark und machen wegen des Doggentreffens noch zwei Tage in Freistadt Halt. Natürlich müssen die Hunde sich der Reihe nach mit dem neuen Rudelmitglied bekannt machen, ehe wir uns (trotz des Regens) entschließen, nach Kerschbaum zu fahren.

Das kann nur Zoe sein! Freiheit! Energiebündel Zina.

Der "historische Pferdeeisenbahnwanderweg" ist ideal für die große Hundegruppe. Während die nicht so guten Geher im netten Gasthaus an der Pferdeeisenbahn verweilen und und sich dort auch das Museum angucken, gehen wir mit den Hunden den Wanderweg zwischen Wiesen und Wäldern entlang. Die meisten Hunde kennen sich ja schon einen oder zwei Tage, so dass dieser Spaziergang sehr erholsam für alle verläuft.

Man kann beobachten, wer von den Hunden Freundschaft geschlossen hat, wer sich akzeptiert oder wer sich lieber aus dem Weg geht. Aber kein Hund ist allein, alle haben sich in das große Rudel integriert. Ein unbeteiligter Traktorfahrer spricht uns an, will alles über die Hunderasse Dogge erfahren. Er hat noch nie so viele Hunde gesehen, die ohne Leine friedlich miteinander umgehen. Der ausgeschilderte Wanderweg will gar kein Ende nehmen (später sehe ich im Prospekt, dass er insgesamt 76 km lang ist) und so entschließen wir uns nach gut einer Stunde zur Umkehr. Noch hält das Wetter aus, aber die dunklen Wolken kommen immer näher. Wieder an der Gaststätte angekommen nehmen wir unsere Dagebliebenen mit, die sich mit einem Hufeisenknobelspiel die Zeit sinnvoll vertrieben.

Zum Abschluss des Spazierganges wird noch mal ein Foto von den Alztaldoggen geschossen. Leider fehlt Bruno darauf, der nur am gestrigen Freitag da war. Der Züchter und seine Frau haben sich vor Ort überzeugt, dass seine Schützlinge in guten Händen sind und neben des tollen Aussehens gesund und sehr gut sozialisiert sind. Seine Hündin Theira und die künftige Zuchtdogge Affra haben sich bestens mit den Hunden verstanden. Wir können auf den Nachwuchs gespannt sein.

»Sind wir nicht lieb?« Die Pferdeeisenbahn (den Job könnten auch die Doggen übernehmen) Alztaldoggen vereint.

Am späten Nachmittag ist ein Hundeturnier vorbereitet. Fünf Disziplinen gibt es zu absolvieren. Leider meint es das Wetter jetzt gar nicht gut. Der Hundesportplatz bietet zumindest für einige Hundehalter und Hunde ein schützendes Dach gegen den Nieselregen. Aber Hundebesitzer sind ja nicht aus Pappe und so werden zumindest zwei Wettbewerbe bei immer stärker einsetzenden Regen durchgeführt.

Zwei Freundinnen, Diva und Zoe. Tiefer, Julian! Elfi zeigt, wie es gemacht wird.

Zuerst werden zwei Wassereimer aufgestellt, wo die Hunde ein Stück Lunge und die Hundeführer einen Apfel innerhalb einer Minute mit der Schnauze bzw. mit dem Mund herausholen müssen. Die Hunde haben fast alle kein Problem. Trockene Lunge riecht gar zu verführerisch und schnell ist das Stück herausgefischt.

Da haben es die Hundeführer viel schwieriger. Einige stellen sich sehr geschickt an und tauchen fast bis zum Grund. Einige packen den Apfel am Stiel, was natürlich ein weinig Punktabzug bedeutet. Besonders wurde über Purzel gelacht. Als Christine nach dem Apfel tauchen will, will Purzel Christine retten, da er denkt, sie ertrinkt. Und manch einem Hundehalter kommt zu Gute, dass ihre Hunde so gerne Obst fressen. Warum soll man das Frauchen nicht unterstützen, wenn es sich so schwer tut mit dem Tauchen. Zoe macht ein Happ, heraus ist der Apfel und in wenigen Sekunden aufgefressen. Mit dem kleinen Punktabzug kann Gabi gut leben.

Beim zweiten Spiel kommt es auf Schnelligkeit, Geschicklichkeit und gute Hundeführung an. Der Hundeführer muss mit einem vollen Wasserglas in der Hand und einem Apfel unterm Kinn mit seinem Hund an der Leine ein Slalomlauf meistern. Bei Herunterfallen des Apfels bzw. bei Ausschütten des Wassers gibt es Punktabzug. Auch bei dieser Disziplin meistern die Leute und Hunde alles bestens. Nur ein heruntergefallener Apfel bringt Punktabzug. Die Zeiten liegen mit 14 bis 25 Sekunden recht dicht beieinander. Unsere Kleinsten Julian und Sony meistern den Slalom-Geschicklichkeitslauf eben so gut, wie die großen.

Als der Regen immer stärker wird, verzichten wir auf die anderen Spiele, zumal der Wind ziemlich unangenehm ist und einige zu frieren beginnen. "Sackhüpfen" und "Hunde blind abtasten" heben wir uns eben für das nächste Jahr auf.

Schneller, schneller! Lohnende Preise! Unsere Besten.

Da sich alle Hunde und Hundehalter sehr angestrengt haben, gibt es für alle Pokale mit der Aufschrift Hundefreundetreffen 2004 in Freistadt/Oberösterreich. Die Pokale hat Paul Pilgram gestiftet, auch für das nächste Jahr hält er wieder einige bereit. Eine schöne Erinnerung an das Doggentreffen ist es sicher für alle. Unser Pokal bekommt einen Ehrenplatz in der Schrankwand, wo bereits ein Pokal vom letzten Treffen steht.

Der Grill wird im geschützten Hof der Wirtsleute aufgebaut, da es sich nun richtig eingeregnet hat. Thomas, der sich seit langem bereit erklärt hat, das Grillen zu übernehmen, macht seine Sache perfekt. Nach ca. einer halben Stunde sind die Wurstspezialitäten aus Österreich (Käsekrainer und Bauernwürste) fertig, frisches Gemüse geputzt und zerkleinert und Brot geschnitten.

Ein Dank an alle, die dazu beigetragen haben, das unser Traditionsgrillen wieder durchgeführt werden konnte. Nach dem Essen wird noch erzählt, gelacht und gefachsimpelt, ehe sich die Leute nach und nach verabschieden.

Ein schöner Tag bei leider nicht optimalen Wetter geht zu Ende. Aber beim schönsten Teil des Tages, dem Spaziergang mit den Hunden am Nachmittag, hat Petrus uns nicht im Stich gelassen.

Sonntag, den 16. August

Sonnenstrahlen kitzeln mich wach. Ich dusche mich und führe Brutus in diesen wundervollen Tag. Auch meine anderen drei Männer hält es nicht mehr in den Betten und so sind wir sogar vorfristig beim Frühstück, als verabredet. Thomas, Alexandra und Diva kommen zur Verabschiedung. Diva wird vor der Abreise noch mal kräftig gestriegelt. Sie hat seit geraumer Zeit Probleme mit dem Fell. Nach Paul Pilgrams Rat hat Thomas eine entsprechende Bürste (beim Pferdebedarf!) geholt. In kurzer Zeit löst sich ein Haufen Unterwolle. Der Striegel ist genau das Richtige!

Diva hat vor Brutus immer noch ein wenig Respekt. Sie fühlt sich im Auto sicherer und so bleibt sie im Kofferraum, als wir uns von den beiden sympatischen Steiermarkern verabschieden.

Fellpflege für Diva. »Tschüss Ralf, du bist in Ordnung.« Der Ehrenplatz für Zina, fast wie im Cabrio.

Kurze Zeit später kommen Zina und ihre Besitzer. Erst streicheln Bea und Micheal unseren Brutus, bevor sich Zina ganz langsam ihm nähert. Brutus bleibt ganz ruhig und schaut uns fragend an.

»Komm spielen.« »Ich bin Zina und du?« »Okay, Brutus, du bist mein Freund.«

Na klar kann er mit Zina spielen und kurz darauf springen die beiden auf der Wiese herum. Es ist einfach ein tolles Gefühl zwei so hübsche Doggen miteinander spielen und toben zu sehen. Das ist der schönste Ausklang von so einem Treffen.

»Reich mit die Hand...« Ein schönes Paar, Zina und Brutus. Ein Sonderpreis für unsere Kleinsten.

Mit Elfi, Atlantis und Christine samt "Gefolge" unternehmen wir den letzten Spaziergang in diesen so erlebnisreichen Tagen. Ein harmonischer Abschluss des sehr erfolgreichen Zusammenseins.

Aufpassen am Elektrozaun. Zwei glückliche Kühe. Ein Hund hilft dem anderen.

Bevor wir uns aber endgültig verabschieden, wird über die nächste Zusammenkunft 2005 geredet. Was sollte man beibehalten, was kann man besser machen? Einige Ideen sind schon entstanden. Aber das Wichtigste beim Doggentreffen -das Zusammensein der liebenswerten Rasse Deutsche Dogge bei Wanderungen, Sport und Spiel- soll auf alle Fälle immer im Mittelpunkt stehen.

Danke an alle, die am diesjährigen Treffen teilgenommen haben. Durch Euch lebt diese schöne Tradition, die 2001 begann, weiter.

Ein Prosit auf Rotkäppchen. »Kann ich dir helfen, Brutus?« »Bis zum nächsten Jahr!«

Zum Schluss möchte ich noch ein paar Gedanken in eigener Sache loswerden. Ich hatte vor diesem Treffen ein wenig Bedenken, da wir unser neues Familienmitglied, den fast vierjährigen Doggenrüden Brutus, noch nicht einmal ein halbes Jahr bei uns haben. Es ist unmöglich einen Hund in gut fünf Monaten schon so zu kennen, dass man in jeder Situation weiss, wie der Hund reagieren wird. Da gehen einem viele Gedanken durch den Kopf. Wie wird er sich bei so vielen Hunden verhalten? Wird er sehr nervös oder aufgeregt sein? Wie wird er sich gegenüber Rüden und Hündinnen benehmen? So viele Fragen. Ich war ich sehr froh, dass die gesamte Familie bei dem Treffen dabei war. So konnte ich mich der Organisation widmen und wusste Brutus in guter Obhut, besonders von Christian. Ralf, unser Hundeflüsterer, half immer dann aus, wenn ein temporärer Hundeführer benötigt wurde.

Für mich persönlich hat das Treffen dazu beigetragen, Brutus in den verschiedenen Situationen zu beobachten und sein Verhalten richtig einzuordnen. Es hat mir geholfen viel mehr Vertrauen zu Brutus bekommen. Unser erster gemeinsamer Urlaub mit Brutus war ein so schönes Erlebnis für mich. Und alle Teilnehmer und Hunde haben (wenn für die meisten auch unbewusst) zu diesem Erfolg beigetragen.

 

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