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Lini aus Braunschweig berichtet über die Einäscherung ihrer 5 Jahre alten Dogge Cyrus

Schon lange, bevor mein geliebter Cyrus starb, wusste ich, dass ich ihn nach seinem Tod einäschern lassen möchte. Eine »Entsorgung« durch den Tierarzt kam für mich nie in Frage. Die Bestattung auf einem Tierfriedhof wollte ich nicht, da weder ich noch Cyrus irgendeinen Bezug zu diesem Ort hatten. Die Einäscherung ist in meinen Augen ein würdevoller Abschied für unsere geliebten Tiere.

Zu der Zeit, als es Cyrus noch gut ging, habe ich nach keinem speziellen Krematorium gesucht. Als meine Freundin Silke, ebenfalls Doggenbesitzerin, ihren geliebten Titus im Juni diesen Jahres im »Kleintierkrematorium im Rosengarten« würdevoll kremieren ließ, war die Entscheidung auch für mich getroffen. Silke hat mir sehr positiv über das Krematorium und die Zeremonie erzählt. Mir war ab sofort klar, dass ich Cyrus ebenfalls dort einäschern lassen würde, wenn es soweit ist.

Zwei Tage nach Titus' Tod bekam Cyrus eine Magendrehung, die er zwar gut überstand, aber nach der es ihm nie wieder so gut ging, wie davor. Er wurde zunehmend schwächer und langsamer. Ich stelle mich darauf ein, dass er in ein paar Monaten von mir gehen würde.

Dass sein Tod letzten Endes so überraschend und plötzlich kam, hätte ich nie gedacht. Er fing plötzlich an zu Humpeln. Als die Ursache Knochentumor (und somit Knochenkrebs) feststand vergingen nicht einmal 24 Stunden, bis ich ihn am 25.10.2005 schweren Herzens erlösen musste.

Nach seinem Tod war ich froh, mir keine Gedanken darüber zu machen, wie ich von ihm Abschied nehmen möchte. Ich war dankbar, dass Silke, die mich auch in der schwersten Stunde meines Lebens begleitet hat, zum Krematorium mitkommen wollte. Sie kannte die Route und nur eine gute Stunde nach Cyrus´ Tod machten wir uns auf den Weg, auf Cyrus' letzte Reise.

Die Benachrichtigung des Krematoriums übernahmen die Tierarzthelferinnen. Darüber war ich sehr froh, denn kurz nach der Einschläferung, wäre ich dazu nicht imstande gewesen.

Cyrus im Hundehimmel.
Lini nimmt von ihrer geliebten Dogge Abschied.

Als wir ankamen, hatte ich gleich einen positiven Gesamteindruck. Wir wurden freundlich empfangen und während wir die wichtigsten Formalitäten (z.B. Einzeleinäscherung) klärten, wurde Cyrus im »Hundehimmel« aufgebahrt. Wir wurden in den Raum gebracht, der Hundehimmel heißt, weil es dort wie im Hundehimmel aussieht. An den Wänden sind spielende, glückliche Hunde aufgemalt. Man muss genau hinschauen, um dort die Tür zum Ofen zu entdecken. Wir wurden allein gelassen und konnten in aller Ruhe und ohne jeglichen Zeitdruck und mit vollstem Verständnis Abschied von Cyrus nehmen. Er lag auf einer bordeauxfarbenden Decke und war bis zur Mitte seines Körpers mit einer ebenfalls roten Decke zugedeckt. Sein Kopf lag auf einer Decke und an seiner Brust lagen zwei frisch geschnittene rote Rosen. Meine Schwester hatte ihm noch zwei große rote Rosen und ein kleines Glas-Herz mitgebracht, was wir dazulegten. Wir alle verabschiedeten uns von Cyrus, streichelten und küssten ihn noch ein letztes Mal. Auch Filu, Silkes Dogge, konnte sich ein letztes Mal von seinem Freund verabschieden.

Als alle den Raum verließen, blieb ich noch ein Weilchen bei Cyrus allein. Ich wollte den Raum am liebsten nicht mehr verlassen, denn ich wusste, es ist das letzte Mal, dass ich die Liebe meines Lebens sehe. Ein letztes Mal schaute ich ihn an, wie er so friedlich da lag, so als würde er nur schlafen. Diesen Anblick werde ich nie vergessen. Nach unserem Abschied von Cyrus machten wir einen Spaziergang mit Dogge Filu. Der Spaziergang tat gut, wir redeten viel über Cyrus, Titus und Joshua, unsere lieben Doggen, die in nur kurzen Abständen von uns gingen.

Wieder zurück, warteten wir in einem sehr liebevoll eingerichteten Raum mit mehreren Sofas, in dem wir alle Platz nehmen konnte. Kaffee bekamen wir soviel wir wollten und in der Zwischenzeit suchte ich mir eine Urne für Cyrus aus und ließ diese gravieren. Als Cyrus vollständig eingeäschert war, wurde mir die noch offene Urne gebracht, da ich das kleine Glasherz noch mit zu seiner Asche legen wollte. Das wurde respektiert, niemand empfand das als kitschig o. ä. Danach wurde die Urne geschlossen und mir übergeben.

Erst dann wurden die -in solch einer Situation eher unwillkommenen, aber nötigen- finanziellen Aspekte geklärt und wir machten uns aus dem Heimweg, mit Cyrus´ Urne auf meinem Schoss, die mich fast den ganzen Rückweg wärmte...

Obwohl es der schlimmste Anlass meines Lebens war, habe ich meine Entscheidung, Cyrus dort kremiert zu haben, keine einzige Minute bereut. In diesem Krematorium ist alles liebevoll eingerichtet und die Menschen sind sehr einfühlsam und verständnisvoll. Hinter dem Gebäude befindet sich der Rosengarten, in dem man während der Einäscherung spazieren gehen kann.

Der Tod des Tieres wird hier gewürdigt und der Abschied so schön und würdevoll wie nur möglich gemacht.