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Neues aus dem Zoo Leipzig 2005

Oktober

Seltener Zuwachs

Seit dem 18. Oktober hat der Leipziger Zoo eine neue Attraktion zu bieten. Der Okapi-Bulle Dibaya ist von der Wupper angereist. Insgesamt sind nur 55 Tiere dieser aus dem Kongobecken stammenden Kurzhalsgiraffen europaweit zu sehen. Eine 1000 Quadratmeter große Fläche ist insgesamt für die Haltung von zwei Pärchen der scheuen Tiere konzipiert. Mal sehen, wann es dem Zoo gelingt, Dibaya zunächste eine Gefährtin zur Seite zu stellen.

September

Eisbärenhaltung nähert sich dem Ende

Im September musste eine der beiden letzten Eisbären wegen einer Verknöcherung der Wirbelsäule 37-jährig eingeschläfert werden. Damit ist das Ende der Eisbären-Ära nur noch eine Frage von Monaten oder Tagen. Die Bärenburg ist marode und muss spätestens 2010 grunderneuert werden. Die letzte Eisbärin »Senja« 24-jährig wird demnächst nach Bremen übersiedeln und zusammen mit einem Männchen und einem Weibchen eine nagelneue Anlage beleben.
Der Leipziger Zoo setzt für die Zukunft auf die Haltung von Lippen- und Brillenbären. Tschüss, Senja, und genieße deinen Lebensabend in einem größeren und schönerem Gelände in trauter Dreisamkeit.

01. Juni
Afrika: hautnah

In diesem Jahr lädt der Zoo an jedem ersten Mittwoch in den Monaten März bis Oktober zu einem Afrikaabend ein. Jörg und ich haben für den heutigen Tag Karten bekommen und freuen uns auf den Abend. Unter dem Motto "Spüren sie das Abenteuer Afrikas im Herzen von Leipzig" wirbt der Zoo mit

  • einer exklusiven 90 minütigen Führung
  • einem Empfang in der KIWARA Lodge
  • einer kulinarischen Entdeckungsreise durch die Küchen Afrikas
  • afrikanischen Rhytmen, traditioneller Musik und authentischem Tanz.

Die Transportbehälter gleich neben den Behandlungsräumen der Zootierärzte. »Aus dem Weg!« Welches Tier hat sich hier wohl versteckt?

Die Führung beginnt, als der Zoo für die anderen Besucher offiziell schließt. Die ca. 100 Leute werden in vier Gruppen eingeteilt, die durch einen Mitarbeiter mit einem Teil des Tierparks bekannt gemacht werden. Der Weg führt hauptsächlich an den Tieren Afrikas vorbei und ab und zu können wir auch mal hinter die Kulissen schauen.
Viele Tiere befinden sich schon in ihren Schlafunterkünften und sind nicht mehr auf den Freianlagen zu sehen. Besonders enttäuscht bin ich, dass selbst die Tiere in der Afrikasavannne, wie die Giraffen oder Zebras, nicht mehr draußen sind. Wer den Leipziger Zoo im letzten Jahr noch nicht besucht hat, kann sich durch diese Führung am Abend meiner Meinung nach, noch lange kein Bild von der Besonderheit und Schönheit des Leipziger Zoos machen.

Wenigstens die Hyänen lassen sich noch einmal draußen zeigen. Den Erdmännchen zuzusehen, wird nie langweilig. Der Zoo zeichnet sich auch durch seine schönen Anlagen aus.

In der KIWARA Lodge wartet ein sehr reichhaltiges und kulinarisches Angebot auf uns. Ein exotisches Früchtebuffett ist draußen vor der Lodge aufgebaut. Das Essen zeichnet sich durch die fremden und sehr leckeren Gewürze aus. Sie geben den Fleisch- und Fischgerichten und den Salaten ihre besondere Note.

Während und nach dem Essen spielt die Band "Hakuna Matata" afrikanische Klänge. Hakuna Matata bedeutet auf deutsch soviel wie - keine Sorgen -. Für meinen Geschmack ist die Musik nicht besonders gut gewählt, da der Rhytmus und der Text über weite Strecken recht eintönig wirken. Den anderen Leuten scheint es ähnlich zu gehen, denn mit der Musik kommt auch beim Publikum keine rechte Stimmung auf.

Auch die Tanzeinlagen und der artistische Showtanz wirken etwas fade. Mit einer espritreichen Darbietung des Showteils würde die Veranstaltung wesentlich besser ankommen. Da wir selber schon in Südafrika waren, wissen wir, wovon wir sprechen bzw. schreiben.

Die KIWARA Lodge. Das leckere Obstbuffett. Band "Hakuna Matata"

Jörg und ich gehen gegen Mitternacht zwar satt, aber ein wenig enttäuscht nach Hause. Wir hatten uns einfach mehr versprochen.

15. Mai

Neues aus der Löwensavanne

Langsam heisst es Abschied vom jungen Löwen Malik nehmen. Wenn alles wie geplant abläuft, siedelt Malik am 19. Mai in den Chemnitzer Zoo über. Die Haltung im Leipziger Zoo wird immer schwieriger, da der von Hand aufgezogene Löwe aus Sicherheitsgründen immer getrennt von seinem Rudel aufwachsen müsste. Ein Zusammenleben mit Vater Matadi und Mutter Luena wäre mit dem Risiko ständiger Kämpfe um die Rangfolge verbunden gewesen.

In Chemnitz erhält Malik die Gelegenheit mit einer fast gleichaltrigen Löwendame das typische Sozialverhalten der Raubkatzen zu erlernen. Trotz der weiblichen Gesellschaft ist die Aussicht auf Nachwuchs bei Malik gleich Null. Malik wurde kürzlich sterilisiert, weil nicht auszuschließen ist, dass sein Augenleiden genetisch bedingt und damit vererbbar ist.

Natürlich ist der Weggang von Malik nachvollziehbar, aber eines ist auch gewiss:
Leipzig wird bald eine Attraktion ärmer sein.

02. Mai

Zoobesuch mit meiner Mutti und ihrer Zwillningsschwester

Meine Mutti und ihre Zwillingsschwester aus Rostock kommen am ersten Maiwochenende zu Besuch. Das ist eine gute Gelegenheit für mich, ihnen den Leipziger Zoo näher zu bringen.

Zuerst steuern wir die Erdmännchen an, die seit kurzem Nachwuchs bekamen. Die drei Kleinen sind recht munter und folgen ihrer Mutter auf Schritt und Tritt, während der Papa Wache hält. Bei den nunmehr nur noch drei Löwen ist auch alles in bester Ordnung. Malik sonnt sich in der Außenanlage und wartet auf seinen Pfleger, der nach wie vor sein bester Spielgefährte ist. Herr Tiefensee, Leipzigs Oberbürgermeister hat übrigens 2003 die Patenschaft von Papa-Löwe Matadi übernommen. Da hatten alle noch die Hoffnung, dass sich die Löwen bald mit einem größeren Rudel präsentieren.

Familie Erdmännchen. Herr Tiefensee mit »seinem« Löwen. Giraffen Marsch!

Bei Temperaturem nahe der 30 Grad Grenze fühlen sich die Tiere auf der Afriaksavanne sichtlich wohl. Ein Zaun zwischen den Zebras und Giraffen hält die unterschiedlichen Tierarten vorerst getrennt. Der Zebrahengst, der zuvor in einem anderen Zoo gelebt hat, kam vor ca. drei Wochen das erste Mal in seinem Leben mit den Langhälsen in unmittelbaren Kontakt. Panikartig ist er gegen die Elektrozäune gerannt. Nun will man die Annäherung ganz langsam in die Wege leiten.

Medienstar Lama Horst. Echt oder versteinert? Auf die Bäume ihr Affen......

In der Kiwaralodge sind für einen Montag sehr viele Leute versammelt. Ein Fernsehteam interviewt gerade verschiedene Tierpfleger, die mir fast alle aus der Sendung »Elefant, Tiger & Co« bekannt sind. Sie haben ihre Zöglinge mit dabei. Tierpfleger Michael Ernst ist mit Lama Horst da, Christa Bachmann mit ihrem Papagei. Einige Schauspieler, wie Gunter Schoß, Michael Lesch oder Sven Martinek geben den Fersehteam ebenfalls kleine Interviews. Am Freitag, den 13. Mai um 19.50 Uhr sollen im MDR-Fernsehen Ausschnitte davon zu sehen sein. Alle Schauspieler wirken in der 13-teiligen Serie »Tierärztin Dr. Mertens« mit, welche ab Herbst 2006 ausgestrahlt werden soll.

Zum Abschluss unseres Zoobesuches suchen wir das Vogelhaus und das Aquarium auf. Die Beobachtung der exotischen Vögel, Fische und Reptilien bilden einen schönen Ausklang des heutigen Zoobesuches.

23. April

Leipziger Museumsnacht

In Leipzig findet zum sechsten Mal die Museumsnacht statt. Von 19.00 Uhr bis weit nach Mitternacht haben alle Museen in Leipzig geöffnet und darüber hinaus auch weitere, die sonst nicht für den Bürger zugänglich sind. Ich bin zum ersten Mal dabei. Ralf und ich nehmen uns vor, drei bis vier Museen zu besuchen. Neben dem Institut für Anatomie, wollen wir den Zoo und die "Runde Ecke" (Ausstellungen über die Machenschaften der Staatssicherheit) besuchen. Die diesjährige Museumsnacht steht unter dem Motto »Lichtblicke«. Im Zoo wurden überall Fackeln entlang der Wege aufgestellt. Zahlreiche Leute sind heute abend unterwegs und bestaunen die Tiere in der Abenddämmerung oder in ihren Schlafstätten.

Die Fische sind noch munter. Malik träumt mit seinem Plüschtier um die Wette Afrika oder Leipzig?

Es ist gegen 22.00 Uhr und verständlicherweise sind die meisten Tiere schon in ihren Schlafunterkünften. Das Aquarium ist jedoch noch hell erleuchtet, die Fische sind noch munter und werden von den Zuschauern bestaunt.

Der Vollmond über der Afrikasavanne erzeugt einen romantischen Touch am heutigen Abend. Löwe Malik liegt zusammengekuschelt an seinem Plüschtier und lässt sich durch die Besucher gar nicht stören. Auch wenn man am Abend nicht mehr viele Tiere sehen kann, so bereuen wir den Abstecher zum Zoo nicht.

06. April

Neues aus der Löwensavanne

Wie ich bereits im Bericht über den Leipziger Zoo schrieb, wurde die Löwenzucht vorerst ausgesetzt. Kimbali leidet am Grauen Star und Luena hat ihre Jungtiere zwei Mal verstoßen.

Am 06. April kam ein neuer schwerer Schlag auf den Zoo zu. Die erst vier Jahre alte Angola Löwin Kimbali musste eingeschläfert werden. Die Löwin litt an Blutkrebs im Endstadium. Als Kimbali vor drei Wochen zu hinken begann, dachten ihre Betreuer an eine Gelenkentzündung. Eine Blutuntersuchnung brachte daraufhin die traurige Wahrheit ans Licht. Es handelte sich um eine akute, nicht heilbare Leukämie im Endstadium. Als man Kimbali kurz nach der Diagnose im leidenden Zustand im Gehege fand, trafen die Verantwortlichen die schwere Entscheidung.

Nun wird es vorerst keine Löwenbabys geben. Der Zoo verzichtet aus genetischen Gründen darauf, noch ein Weibchen aus einem anderen europäischen Zoo zu holen, da alle 20 Angola-Löwen in den Zoos genetisch verwandt sind. Eine Blutauffrischung ist nötig, die man nur mit Löwen aus der freien Wildbahn erreicht. Somit bleibt nur der Import eines Wildfangs, zu der man eine Genehmigung benötigt.