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Berichte

Jahr 2000

Das Jahr 2000 war bisher das schönste im Zusammenleben mit Brian. Geprägt wurde es durch die intensive Nutzung des Internet und die Suche nach Bekanntschaften gleichgesinnter Leute. Also gaben wir in einer Suchmaschine die Worte, wie "Deutsche Dogge" und "gelb" ein und surften ein bisschen herum. Eine Homepage von einem Doggenbesitzer aus Österreich gefiel uns besonders gut. Seit Mai schreiben wir uns und haben schon viele Erfahrungen austauschen können.
Gesundheitlich ging es unserem Brian oft gut. Einmal im Jahr gibt es die obligatorische Impfung und Exspot gegen Zecken, ansonsten haben wir den Tierarzt kaum besuchen müssen (höchstens wegen Verletzungen an seinen Pfoten, da er sich ab und zu etwas eintritt). Seit Februar allerdings leckt Brian oft an einer Kralle an der Hinterpfote, Salben und andere Medikamente vom Tierarzt haben bisher nicht geholfen. Als die Entzündung immer stärker wird, entschließen wir uns direkt in die Leipziger Tierklinik zu fahren. Dort wurde Brian erst mal umfangreich untersucht. Sein allgemeines Wohlbefinden wird als sehr gut eingeschätzt, aber die Röntgenaufnahmen zeigen, dass Brian's Krallenbein schon in Mitleidenschaft gezogen wurde. So kommt nur eine Operation in Frage, bei der die eine Zehe abgenommen werden muss.

Noch muss die Pfote geschützt werden Wir litten alle mit und hofften, dass Brian alles gut überstehen möge. Eine Narkose ist immer ein Risiko, aber es war unumgänglich. Nachdem wir Brian in der Klinik "abgegeben" haben, fuhren wir nach Hause und waren selber ganz krank. Endlich durften wir unser Tier wieder abholen. Bangend saßen wir im Wartezimmer, es dauerte eine Ewigkeit, bis uns ein ganz torkelnder Brian gebracht wurde. Er war noch so benommen, dass er nicht ins Auto steigen konnte. Mitten auf der Straße - noch auf dem Gelände der Klinik - legte er sich nieder. Zum Glück haben wir im Auto immer eine Decke, mit deren Hilfe wir Brian ins Auto herein und herausheben konnten. Es dauerte noch ca. zwei Wochen, dann war er fast wieder der "Alte".

Ein Höhepunkt in diesem Jahr war ein Urlaub im September in Österreich im Salzburger Land. Brians Operation war sechs Wochen her, ein günstiger Zeitpunkt Urlaub zu machen. Österreich war schon bevor wir Brian hatten ein beliebtes Urlaubsziel unserer Familie.
Das Wetter war so traumhaft, zum Wandern einfach ideal. Gleich am zweiten Tag unseres Urlaubs gab es eine längere Wanderung. Es sollte zu einer Alm in 1200 m Höhe gehen, und der Weg war nicht als so schwierig beschrieben.
Da wir aber vom Wege abgekommen sind, haben wir zunächst eine Einsiedelei besucht. Danach war der Weg zur Alm wieder ausgeschrieben, allerdings ging er über einen "Fuchssteig", der im Wanderheft als schwierig, mit Hinweisen " evt. anseilen und nur für trittsichere Leute " beschrieben war. Wir hatten große Angst um unseren Hund, da der Weg schmal und sehr steil war. Unser Brian hat aber alles gut bewältigt, er hat sich bei dieser Wanderung schon die goldene Wandernadel verdient.

Brian am Gipfelkreuz Wir lieben die Berge Am nächsten Tag hatten wir ein neues Erlebnis. Der größte Berg, in unmittelbare Nähe war rund 2000 m hoch und man konnte auch mit der Kabinenbahn hochfahren. Da wir unsicher waren, ob Brian da jemals einsteigt, sind wir mit dem Auto so hoch wie möglich gefahren. Bis zur Mitte des Berges sind wir erst mal gelaufen, bei großer Hitze und allerhand Hindernissen (13 Kuhgitter, die wir für Brian umgehen mussten). Ab Mitte des Berges konnte man dann auch noch in die Kabinenbahn zusteigen. Da wir alle schon ziemlich geschafft waren, haben wir uns für die Gondel entschieden und konnten Brian auch zum Einsteigen bewegen. Oben angekommen, haben wir noch einen großen Rundgang unternommen und waren auch am Gipfelkreuz. Dann machten wir eine Pause und unser Hund legte sich auf die Seite und hat ganz schön gekeucht. Mit etwas Mühe haben wir ihn dann zum Weitergehen animiert, sind wieder mit der Seilbahn zur Mitte gefahren und dann abwärts bis zum Auto gelaufen.
Unsere Erkenntnis: auch ein Hund muss bei steilen, steinigen Wegen, bei dünner Luft und Sonne pur sehr viel leisten.

Abends waren wir alle etwas fertig und wollten am nächsten Tag eine Wanderpause einlegen. Da der Wetterbericht für diesen Tag erst mal den letzten schönen Tag prophezeite, starteten wir dann doch eine kleine Wanderung. Es ging durch eine Klamm, wunderschön, tosendes Wasser, schmale hölzerne Stege und Brücken und viele Stufen. Nach dem Brian schon streiken wollte, konnten wir ihn auch zu diesem Erlebnis ermuntern. Zum Genießen der Schönheit dieser Umgebung blieb kaum Zeit, da wir mit Brian immer im Trab bleiben mussten. Anschließend wollten wir noch zu einer Alm ein bis zwei Stunden laufen. Nach etwa einer Stunde blieb unser Hund stehen und legte sich dann ins Gras. Ich gehe keinen Schritt mehr! Nun half kein Zureden mehr, er war nicht mehr zu bewegen einen Schritt zu laufen. Der Himmel zog sich schon langsam zu. Wir hatten insofern Glück, dass der Wanderweg nahe einer Straße war. So lief Christian bergab im Eiltempo und holte das Auto. Mein Mann und ich wachten am Hund, der sich nicht rührte. Christian war gerade noch rechtzeitig mit dem Auto da, bis das Gewitter anfing. Als Brian im Auto war, hatten wir unsrer Mühe ihn da wieder herauszubekommen, er hatte wohl Angst, dass er wieder wandern muss. Die nächsten zwei Tage war es nicht viel anders, er war zu nichts mehr zu bewegen. So ließen wir ihn oft im Auto und verbrachten die Zeit mit Minigolf, Sommerrodelbahn, Gold waschen und Besichtigung einer Höhle. So richtige Freude wollte aber nicht aufkommen, machten wir uns große Sorgen und Vorwürfe, weil wir Brian doch etwas viel zugemutet hatten.
Im Nachhinein denke ich , dass er sicherlich Muskelkater hatte und diese Erscheinung nicht einschätzen konnte.

Am letzten Tag des Urlaubs wollten wir nach Freistadt in Oberösterreich unseren Internetbekannten und seine gelbe Dogge Nero besuchen.

Es war ein sehr schönes Erlebnis, zumal Nero ein umgänglicher und traumhafter Hund ist. Wir haben alle zusammen einen netten Spaziergang unternommen, bei dem Brian und Nero um die Wette gelaufen sind. Auf einmal war der Muskelkater von Brian vergessen, die beste Therapie, die ihm und uns widerfahren konnte.

Ein sehr schöner Urlaub (mit vielen Höhe- und den kleinen Tiefpunkten) ging zu Ende. Wir wollen einen Besuch (allerdings dann etwas länger) im nächsten Jahr auf alle Fälle wiederholen!

Nero und Herrchen, Brian mit Frauchen Wer ist wer?