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Berichte

August 2002 – Dezember 2002

»Du darfst ruhig auf meiner Matratze liegen.«

Freitag, den 09.08.2002

Christians Freundin Gabi kommt aus Österreich zu Besuch. Auch für Brian ist Abwechslung vorhanden. Zoe, eine zweijährige blaue Dogge, ist mit von der Partie. Mit Brian und Zoe gibt es keine Probleme, sie kennen sich ja bereits.

Sehr gespannt sind wir, ob Zoe die offenen wendeligen Treppen steigt, denn sie soll mit Frauchen im oberen Stockwerk schlafen. Etwas ängstlich schaut sie schon, aber Gabis Ermunterung ist so verlockend, dass sie nach kurzem Zögern die Stufen hinauf steigt. Beim Herabsteigen wird sie am Halsband gehalten, damit ja nichts passiert und sie nicht mit den Hinterpfoten wegrutscht.

Samstag, den 10.08.2002

Nach dem Mittagessen in einem Gartenlokal zeigen wir Gabi und Zoe den nahe gelegenen See, Wald und Wiesen. Ein Hundeparadies! Dann kommen wir zu einem kleinen Teich. Zoe ist in ihrem Element. Immer wieder holt sie einen schweren Baumstamm aus dem Wasser. Ihren Kopf kann sie aufgrund der Last kaum über der Wasseroberfläche halten. Aber Aufgeben gibt es bei ihr nicht. Und Brian sieht sich mit uns das Schauspiel in aller Ruhe vom Ufer aus an.

Nächtlicher Besuch – ein Igel. »Du gehörst mir!« »Seht, wie stark ich bin!«

Sonntag, den 11.08.2002

Zoe bei einer ihrer Lieblingbeschäftigungen: »Such das Mausi!«
»Wo ist der Ball?«

Am Vormittag fahren wir zum Gradierwerk nach Bad Dürrenberg. Im Kurpark atmen wir die salzige Luft ein, die von den Ästen tropft. An der Saale können wir die Hunde frei laufen lassen. Zoe rennt unentwegt ihrem Springball hinterher. Sie schnappt den Ball in der Luft, legt ihn ab und wartet auf einen neuen Wurf. Auch bei diesem Spiel zeigt sie große Beharrlichkeit. Ein abschließendes Bad in der Saale lässt sie sich nicht entgehen.

Montag, den 12.08.2002

Wasserratte Zoe.

Heute fallen die Hundeausflüge regelrecht ins Wasser. Die Regenfälle sind so stark, dass alle damit beschäftigt sind, eindringendes Wasser mit Eimern und Schläuchen aus dem Keller zu entfernen. Bei dem Wetter jagt man keinen Hund vor die Tür! Ein kurzer Gang reicht, und alle sind pitschnass.

Dienstag, den 13.08.2002

Auge in Auge.

Heute sieht das Wetter schon ein wenig netter aus, so dass wieder ein größerer Ausflug auf dem Programm steht. Da Zoe eine regelrechte Wasserratte ist, fahren wir in ein Waldgebiet unweit vom Elster-Saale-Kanal. Doch zuvor sind die Strohballen auf den Wiesen interessant. Christian animiert beide Hunde, auf die Ballen zu springen. Mit Leckerlis erreicht er sein Ziel. Brian und Zoe haben sich die Belohnung redlich verdient.

»Schieb an!« »Gleich bin ich auch oben!« Für ein Leckerli tut
Brian fast alles.

Sonntag, den 8.09.2002

Dorothea und Brian.

Liebe Verwandte mit drei tierlieben Kinder kommen uns (und natürlich Brian) besuchen. Die vielen Streicheleinheiten nimmt Brian gern an, und so geht er abwechselnd von einem zum anderen, bis er genug hat und sich wieder zur Ruhe legt. Er weiß genau, gerade, wenn Besuch da ist, fallen die Spaziergänge viel länger aus und so schöpft er erst mal im Schlaf Kraft.

Bei schönem Wetter gehen wir im schattigen Wald spazieren, es gefällt allen sehr. Doch auf einmal bleibt Brian wie angewurzelt stehen. Er will nicht mehr weiter. Der Grund ist bald klar, am nahegelegenen See ist eine Sportfestveranstaltung und immer wieder fallen Startschüsse. Nun ist es schwer, ihn weiter zu bewegen. Also kehren wir um und machen uns auf den Heimweg. Zu Hause angekommen, wird er gleich von unserer Nichte Dorothea beruhigt und gestreichelt.

Samstag, den 14.09.02

In Leipzig ist heute Hundeausstellung. Neben vielen Rassen, werden natürlich auch Doggen ausgestellt. Brian lassen wir zu Hause. Er ist seit Tagen nicht ganz gesund. Immer wieder niest er, und die Nase tropft. Der Appetit ist nicht groß und auch mit der Verdauung ist es nicht in Ordnung. Dieses Wochenende warten wir noch ab, dann werden wir wohl den Tierarzt aufsuchen müssen.

Die Hundeausstellung ist recht interessant. Unzählige Besucher mit den verschiedensten Hunden gibt es hier zu bestaunen. Ein Tier ist schöner als das andere! Aber immer wieder zieht es mich zu den Doggen! Die anderen Hundebesitzer mögen es mir verzeihen, aber die ruhigen, sanften Riesen haben doch etwas ganz besonderes an sich.

Die Vorführung der Hunderettungsstaffel wird von einer großen Zuschauerzahl verfolgt. Niemals sollten wir vergessen, dass manch ein Mensch sein Leben in kritischen Situationen durch die Rettung von Hunden zu verdanken hat. Die älteren, erfahrenen Hunde zeigen, was sie alles im Laufe der Jahre gelernt haben. Und auch die jüngeren Hunde sind mit großem Lerneifer dabei und springen durch Feuerringe oder balancieren über einen schmalen Steg. Großes Gelächter, als ein Welpe mitten in ein eingefallenes Haus pinkelt, auch diese »Übungen« wollen erst noch gelernt sein.

Dienstag, den 17.09.02

Wir machen uns große Sorgen um Brian. Seine Verdauung ist schon seit mehreren Tagen nicht in Ordnung, auch hat er abgenommen. Selbst Diäten haben nicht angeschlagen. Wie suchen den Tierarzt auf, wir sollen es noch mal mit anderem Futter probieren. Außerdem wird sein Herz abgehört, wobei Nebengeräusche zu hören sind, die aber nicht bedenklich sind, wie er sagt. Die Waage zeigt 53.5 kg an, ca. 5 kg weniger, als vor ca. einem halben Jahr. Die verschriebene Diät schlägt fehl, unzählige Male rennt Brian in den Garten, um sich zu entleeren.

Freitag, den 20.09.02

Wir sind wieder beim Tierarzt. Heute wird Antibiotika gespritzt, in der Hoffnung, dass es sich »nur« um eine Magen-Darm-Infektion handelt. Zum Füttern sollen wir viel gekochten Reis und Weizenkleie verabreichen. Brian scheint der Reis sehr zu schmecken, er frisst mit großem Appetit. Wir schöpfen Hoffnung und tatsächlich, seit der Injektion scheint es ihm wieder besser zu gehen. Er schläft seit langem wieder durch und am nächsten Tag scheint auch die Verdauung wieder in Ordnung zu sein. Es ist wie ein Wunder. Uns allen fällt ein großer Stein vom Herzen.

Sonntag, den 22.09.2002

Brigitte freut sich über das Wiedersehen.

Die Doggenausstellung in Köthen wird nachgeholt. Der ursprüngliche Termin (Mai 2002) musste aufgrund von Zwingerhusten abgesagt werden. Wir hoffen, dort einige Internetbekannte zu treffen. Von Sybille wissen wir, dass sie Iska – ihre Doggendame – ausstellen will. Eine gute Gelegenheit sie persönlich kennenzulernen. Gerade als wir am Parkplatz ankommen, werden wir von Danny und Mann begrüßt. Auch sie kennen wir über das Internet. Die Begrüßung von Romeo fällt sehr stürmisch aus. Ein junger Doggenrüde mit viel Temperament! Brian lassen wir vorerst im Auto.

Iska und Romeo.

Der Wettbewerb ist schon in vollem Gange. Wir begrüßen Brigitte Östreich (Züchterin von Brian), die wieder einige ihrer Zöglinge dabei hat. Natürlich interessiert sie gleich, wie es Brian geht. Jetzt können wir ihr mitteilen, dass er wieder fit ist und gehen gemeinsam zu Brian. Es ist schön anzusehen, wie sich die Ziehmutti über ihren Brian-Oldie freut. Wir wünschen ihr noch viele erfolgreiche Züchtungen und dass die Hunde alle eine gutes Zuhause finden. Als wir in das Ausstellungsterrain zurück gehen, erkennen wir Sybille unter einer Zeltplane. Iska hat schon ihre Prüfung mit »viel versprechend« abgelegt.

Iska und Brian.

Es gibt viel zu erzählen. Uns verbindet einiges, Österreich, Freistadt und Familie Pramhofer. Gemeinsam mit Danny gehen wir zu den Autos, damit sich auch die Hunde bekannt machen. Mit Iska gibt es natürlich keine Probleme. Während sie es mit Brian eher ruhig angehen lässt, gibt es bei Romeo kein Halten. Die beiden wollen spielen, allerdings ist der Parkplatz weniger dazu geeignet. Als es immer stärker regnet, bringen wir unsere Hunde ins Auto. Wir unterhalten uns noch eine ganze Weile und sind uns einig, dass wir uns sicher wiedersehen.

Cerberus – unvergessen.

Am Abend setze ich mich noch vor den Computer, um einige Dinge zu erledigen. Ich hole meine E-Mails ab und freue mich zunächst über Post von unserer Hundefreundin Helma. Dann sehe ich ein Bild von Cerbi und einem Regenbogen! Ich kann und will es nicht glauben, Cerbi ist über die Regenbogenbrücke gegangen. Auf einmal werden alle traurigen Erinnerungen in diesem Jahr wieder so nah. Der Tod von unserem Doggenfreund Heinz Pramhofer, das Ableben von Dogge Nero, Dogge Paulchen und nun Cerbi, der Irische Wolfshund. Wir werden nie vergessen, wie Helma im letzten Jahr die vielen Kilometer auf sich genommen hat, damit wir ihren lieben Freund Cerbi kennen lernen durften. Wir trauern sehr um den einmaligen Cerbi!

Montag, den 30.09.2002

Die Woche beginnt mit viel Sonnenschein. Jörg und ich haben ein paar Tage frei, auch Zeit, die wir mit Brian gemeinsam verbringen können. Wir sind sehr froh, dass es Brian nun wirklich wieder gut geht, er hat viel Freude an den gemeinsamen Ausflügen. Man merkt ihm seine 8 Jahre wirklich nicht an. Er rennt über die Wiesen (wenn auch nur ein kurzes Stück) und nimmt regen Anteil an seiner Umwelt. Die vielen Waldgeräusche nimmt er aktiv wahr, die Ohren sind oft angespannt. Und die Natur bietet ihr übriges, bunt gefärbte Wälder, stille Flüße, laden zum Verweilen ein. Und ein paar Pilze werden noch für das Abendbrot mitgenommen.

»Was höre ich da?« Eine leckere Mahlzeit. Waldidylle.

Mittwoch, den 02.10.2002

Der Nachmittag gehört Brian, nachdem die Gartenarbeiten erledigt wurden. An der Luppe gefällt es uns immer wieder. Kaum ein Mensch ist heute zu sehen. Nur ein paar Enten fliegen aufgeregt weg, als Brian sich dem Fluss nähert. Allerdings hat das warme Wetter auch seine Schattenseiten, denn unzählige Mücken tummeln sich hier und warten auf ihre Opfer. Also laufen wir mit Brian um die Wette, denn nur Bewegung hilft in dieser Situation.

»Nehmt mich ja mit!« »Ich fühle mich wohl.« Alle meine Entchen.

Freitag, den 11.10.2002

Es wird ein Wochenende ohne Brian. Er liegt in der Tierklinik wurde am Freitag kurz vor Mitternacht an einer Magendrehung operiert.

Dabei begann der Freitag - in Vorbereitung auf das Wochenende - so schön. Nach der Arbeit gehe ich mit Brian unsere Runde, alles scheint normal zu sein. Sein Futter frißt er danach mit bestem Appetit, legt sich, wie gewohnt auf seine Couch. Gegen 20.00 Uhr wird er unruhig, möchte in den Garten. Wir lassen ihn hinaus und bemerken sofort, dass ihn etwas quält. Er würgt immer wieder, möchte erbrechen und schafft es nicht. Als er einen Schuss hört, rennt er ins Wohnzimmer, dort geht die Tortur weiter. Wir bemerken, dass sein Bauch ungewöhnlich dick ist und ahnen, dass wir schnell etwas unternehmen müssen, ehe es zu spät ist. Nach einem Telefonat mit einer Hundefreundin wissen wir alle, es kommt auf jede Minute an. Ralf ruft sofort die Tierklinik an, Christian beendet sein Telefonat mit "Österreich", Jörg und ich bereiten uns und Brian auf die Fahrt zur Klinik vor. In kurzer Zeit sind wir alle im Auto, auch Brian ist, trotz seines schon bedenklichen Zustandes, sofort bereit, mit uns zu fahren. Gegen 21.30 Uhr sind wir in der Klinik, Brian wird sofort geröntgt. Unsere Ahnungen werden zur Gewissheit, sein Magen ist schon um das acht-fache vergrößert. Der Tierarzt gibt Brian aber noch gute Chancen für die Operation, da noch nicht allzu viel seit seiner letzten Nahrungsaufnahe vergangen ist. Als wir uns von Brian veabschieden, macht er keinen Versuch mehr, mit uns mitzukommen. Er merkt instinktiv, dass ihm nur noch in der Klinik geholfen werden kann. Wir fahren nach Hause, im Moment ist es alles, was wir für Brian tun können. Gegen Mitternacht kommt der vorerst erlösende Anruf, die Operation ist gut verlaufen, Hoffnung kommt bei uns auf.

Montag, den 14.10.2002

Heute haben wir uns erstmal in der Tierklinik erkundigt, wie es Brian das Wochenende über so ergangen ist. Man kann wohl sagen, dass er über den Berg ist, hat heute wieder etwas gefressen und wird heute oder morgen auch wieder Wasser zu schlabbern bekommen. Die Ärzte gehen davon aus, dass jetzt alles gut verläuft und wir Brian morgen nachmittag abholen können. Natürlich wird es dann noch ein längerer Heilprozess, aber wir freuen uns schon jetzt darauf, Brian morgen wieder zuhause zu haben.

Dienstag, den 15.10.2002

Erstmal ausruhen von den Strapazen der letzten Tage.

Heute Mittag dürfen wir unseren Brian endlich aus der Klinik abholen. Er kommt schwanzwedelnd auf uns zu und wir freuen uns riesig, dass er die Operation so gut überstanden hat. Wir haben ihn ja drei Tage nicht gesehen und so sind wir glücklich, dass er – gemessen an dem, was er durchgemacht hat – in so guter Verfassung ist. Insgesamt ist er zwar noch ein wenig schwach, aber wir sind frohen Mutes, dass er in den nächsten Tagen und Wochen wieder zu Kräften kommt.

»Hat da nicht gerade meine Futterschüssel geklappert?«

Zuhause angekommen trinkt er erstmal ein bisschen aus seiner Schüssel und legt sich dann auf seine Matte. Da ruht er, während Ralf fernsieht und ihn streichelt. Der 11. Oktober gilt für uns ab jetzt als sein zweiter Geburtstag.

Später hat er dann großen Appetit. Aber was für eine Enttäuschung, die Schüssel ist ja sofort alle, da war doch sonst immer mehr drin! Er wird sich wohl noch daran gewöhnen müssen, dass wir sein Fressen jetzt auf vier Portionen am Tag aufteilen. Also legt er sich erst mal wieder hin und genießt ein paar Stunden später noch so ein »Portiönchen«.

Samstag, den 19.10.2002

Aufgeweckter Blick.

Zum »zweiten« Geburtstag hat Brian ein neues Brustgeschirr samt Leine bekommen. Ich glaube seine Freude wäre viel größer, wenn er wieder etwas ganz Leckeres zu Fressen bekäme. Aber damit sind wir sehr vorsichtig. Langsam gewöhnt er sich an die kleinen Portionen, was bleibt ihm auch anderes übrig.

Alle haben das Gefühl, dass er nach der Operation noch anhänglicher geworden ist. Ständig sucht er den Körperkontakt und fordert uns gerade zu heraus ihn zu streicheln. Er legt sich auf den Rücken, streckt die Vorderpfoten in die Höhe und wedelt mit dem Schwanz. Und es findet sich doch immer wieder einer, der ihn wuschelt. Wir sind so froh, dass er auf dem bestem Wege ist, sich wieder ganz zu erholen.

Sonntag, den 20.10.2002

Heute fahren wir ein Stück mit dem Auto, da Brian das besonders gefällt. Auch wenn er zur Vorsicht immer an der Leine laufen muss, genießt er den kleinen Gang. Unbekanntes Terrain bedeutet immer viel zu schnüffeln. Unterschiedliche Gerüche von Ziegen, Gänsen, Esel, Schafen, Strauße und Hunden gibt es in der Nähe der Bauernhäuser jedenfalls genug zu »erkunden«.

An dieser Stelle möchten wir allen Hundefreunden Dank für die Anteilnahme an Brians kritischem Gesundheitszustand, hervorgerufen durch die Magendrehung, sagen. Das Daumen drücken hat geholfen!!

. »?«
Schnüffeln ist angesagt. »Wer kommt denn da?« »Hoffentlich wird da nicht jemand eifersüchtig!«

Montag, den 28.10.2002

Es ist soweit, heute können die Fäden gezogen werden. Die fünf Minuten, die wir im Wartezimmer der Tierklinik verbringen müssen, sind für Brian eine Qual. Er zittert am ganzen Leib. Sicher denkt er, dass er wieder dort bleiben muss, er tut uns leid. Das Fäden ziehen ist dann schnell erledigt, die Ärztin ist sehr zufrieden mit der Heilung. Nur der rasierte Bauch erinnert an seine schwere Operation. Nun kann er sich wieder ganz Hund fühlen, darf rennen und spielen, so wie er mag. Nur die Futtergewohnheiten werden wir für immer umstellen. Mindestens zwei Mal – besser drei Mal – am Tag, und einweichen werden wir das Trockenfutter in Zukunft auch immer. Am Nachmittag machen wir einen schönen Waldspaziergang. Brian ist gut drauf. Er durchkämmt die Wälder, es ist für alle eine große Freude. Wir sind so glücklich und Brian auch!

Brian muss sich nach dem Tierarztbesuch ausruhen. »Wo ist das Herrchen?« Für die Autofahrt fein gemacht!

Samstag, den 02.11.2002

Seit Donnerstag Abend ist lieber Besuch zu Gast – Christians Freundin Gabi mit der blauen Dogge Zoe. Sie kennen sich hier ja schon aus, also kein Problem für Zoe, unsere offenen, wendeligen Treppen zu steigen. Schnell ist die Platzordnung geklärt, Brian zieht seine Coach vor, Zoe legt sich auf das Hundebett zu ebener Erde.

Kann man diesen Blicken widerstehen?
Die Doggenkolonne.

Wenn es in der Küche klappert, stehen beide schnell vor der Küchentür. Es könnte ja für beide etwas abfallen, und das tut es auch oft. Wie bereits beim letzten Besuch von Gabi, regnet es mal wieder in Strömen. Das nächste Mal soll sie das Sauwetter in Österreich lassen, sie sieht das aber irgendwie anders :-).

Natürlich können wir die gemeinsamen Spaziergänge nicht einfach wegen schlechten Wetters ausfallen lassen. Brian (nach kurzem Zögern) und Zoe sind dann auch ganz begeistert und toben (mehr Zoe, Christian und Gabi) ausgelassen herum. Gemeinsam macht es auch Brian viel mehr Spaß.

»Musst du wirklich schon gehen?« »Fang mich, Zoe!« Verabschiedung.

Samstag, den 16.11.2002

November – das ist der Monat, den ich am wenigsten mag. Das liegt sicher daran, dass das Wetter oft neblig, nass und stürmisch ist und es auch abends so zeitig dunkel wird. Auch Brian liebt dieses Wetter nicht. Aber am Wochenende kann man ja die Spaziergänge am Tage machen und erst mal ein Stück mit dem Auto fahren. Da sieht die Welt für unseren Hund schon wieder viel besser aus. Und sind wir erst mal im Wald, finden wir alle viel Freude an unserem Spaziergang. Vielleicht tue ich diesem Monat ja unrecht, denn nach einem Ausflug bei Wind und Wetter weiß man das schöne, warme Heim wieder richtig zu schätzen.

»Wollen wir noch weiter?« »Schnauf.« »Ich träume schon wieder vom Sommer.«

Sonntag, den 01.12.2002

»Ist das Stückchen noch für mich?«
Ein Lichtlein brennt.

Wie doch die Zeit vergeht. Heute schreiben wir den ersten Dezember – es ist gleichzeitig der erste Adent. In unserer Siedlung ist schon alles weihnachtlich geschmückt und auch bei uns zu Hause leuchten viele Lichter.

Brian liebt den Geruch (und nicht nur den) vom weihnachtlichen Gebäck. Beim sonntäglichen Spaziergang ist er ganz aus dem Häuschen, Brian ist mobil, wie lange nicht mehr. Mensch, alter Junge, du hast uns heute viel Freude gemacht. Ein ganz kleines Stück Adventsgebäck hat er sich heute einfach verdient.

Sonntag, den 09.12.2002

Meine Mutti ist zu Besuch. Morgen fährt sie wieder nach Rostock an die Ostseeküste. Für Brian bringt so ein Besuch natürlich auch Abwechslung. Erstens wird er bei den Mitbringseln nicht vergessen und zweitens wird versucht, ob sie vielleicht ein weiches Herz hat.

»Bald kann ich fliegen ...«
»Immer wieder diese Fotos.«

Beim Kaffee trinken wird sie immer wieder auffordernd angestubst, ihm doch etwas zu geben. Aber Frauchen Bärbel ist einfach zu hart, er soll sich "verkrümeln". Aber ein wenig Mitleid haben wir doch alle, hinterher gibt es in der Küche auch was Leckeres für Brian. Danach kann er dann wieder ganz beruhigt schlafen.

Sonntag, den 22.12.2002

Der 4. Advent. In zwei Tagen ist Heiligabend und bis dahin gibt es noch allerhand zu tun. Aber Brian soll bei den ganzen Vorbereitungen nicht zu kurz kommen. Er genießt es sehr, dass wir alle daheim sind und sich immer jemand findet, der sich um ihn kümmert. Gestern haben wir einen schönen Waldspaziergang unternommen, bei dem Brian neue Freunde kennengelernt hat. Zwei Malamut-Mischlinge, eine Setterdame und Brian haben sich auf Anhieb verstanden und wir Zweibeiner hatten allerhand Gesprächsstoff. Mit dabei war eine Studentin der Veterinärmedizin, die gerade ihr Praktikum in der Leipziger Tierklinik absolviert. Diese haben wir (wenn auch mit gemischten Gefühlen) noch in sehr guter Erinnerung. Hier wurde unserem Brian schnell bei seiner Magendrehunhg geholfen. Auch die Studentin bestätigte, dass Brian für sein Alter in sehr guter Verfassung ist.

Am Nachmittag waren Ralf und ich im Tierheim. Das Tierheim wurde erst in diesem Jahr neu erbaut, vor kurzem siedelten die Hunde von einer älteren Einrichtung über. Es war mein erster Besuch im Tierheim und ich fuhr mit gemischten Gefühlen hin und auch wieder zurück. In dem Eingangsraum wurden wir nett empfangen, wir gaben einige Leckerlis für die Hunde ab und spendeten Geld. Am Eingang wurden wir auch von zwei älteren Hunden begrüßt, die nach Auskunft des Personals nicht mehr vermittelbar sind. Sie wären zu alt und außerdem noch mit Krankheiten belastet, da findet sich kein Tierfreund mehr, die sie zu Hause aufnehmen würde. Eigentlich wollten wir einen Hund ausführen, aber das durften nur Mitglieder des Tierschutzvereins. Sie begründeten diese Aussage hauptsächlich wegen des Versicherungsschutzes, den man mit der Mitgliedschaft genießt.

Die zwei Oldies. »Nehmt mich doch mit!«
(31.12. Wolfgang, der Hund im Vordergrund, ist inzwischen vermittelt.)
Adam und Eva, die nur zusammen vermittelt werden.

Wir liefen wir den Gang entlang, in dem die Hunde in ihren Zwingern untergebracht waren. Ich hatte das Gefühl, dass mich alle erwartungsvoll ansahen, so als ob sie sagen wollten »Nehmt mich doch mit nach Hause «. Das hätte ich auch am liebsten gleich getan. Gefreut hat uns, dass trotz des starken Regens mehrere Leute gekommen sind und die Hunde ausgeführt haben. Man kann nur hoffen, dass viele von Ihnen in gute Hände vermittelt werden!!

An dieser Stelle wünschen wir allen Doggen-, Hunde- und Tierfreunden ein glückliches, gesundes, neues Jahr und hoffen, dass es ein besseres wird als 2002. Wir trauern immer noch sehr um unseren Freund Heinz Pramhofer und seine gelbe Dogge Nero. Das großartige Team werden wir nie wieder erleben können. Umso mehr freuen wir uns, dass seine Frau Elfriede das Tagebuch von Atlantis weiterführt, ein neues Team wächst heran.
Ebenso fühlen wir mit unserer Hundefreundin Helma, die ihren irischen Wolfshund Cerberus, mit Sybille und Thomas, die ihre Dogge Paulchen und Manuela und Roman, die ihre Dogge Aga-Khan in diesem Jahr viel zu früh verloren haben.

Aufpassen, Glatteis!
Auf vier Pfoten läuft es sich besser.

Weihnachten 2002

Leider erfüllt sich der Wunsch nach einer weißen Weihnacht nicht. Es ist Glatteis auf allen Straßen, Gehwegen und sogar den Waldwegen. Aber deshalb auf den Familienspaziergang verzichten? Wir begeben uns sozusagen am Nachmittag aufs Glatteis und schlittern in den Heiligen Abend hinein. Brian läuft sehr vorsichtig, aber bei seinem Allradantrieb haben wir ein gutes Gefühl, dass er nicht ausrutscht. Diese Aussage gilt aber nicht für die Zweibeiner.

Am ersten Weihnachtstag kommen Gabi und Zoe. In einer Rekordzeit von knapp fünf Stunden sind sie von Linz nach Leipzig gefahren, man kann fast sagen geflogen! Es gibt viele Geschenke und auch Brian und Zoe kommen nicht zu kurz. Am Abend schauen wir uns ein Video über – na was wohl schon – Doggen an und schauen gemeinsam den Film »Geliebter Haustyrann« eine Walt Disney Produktion, in der natürlich eine Dogge Brutus die »Hauptperson« spielt. Beides waren übrigens Weihnachtsüberraschungen, ebenso ein riesengroßes Bild mit vielen Fotos von Gabi und Zoe.

Was sich wohl alles in den Päckchen verbirgt? »Was werden wir zwei wohl bekommen?« »Cool!«

Sonntag, den 29.12.2002

Wer erkämpft sich zuerst den Stock?
Whisky wirft sich in Pose.

Langsam geht das Jahr zu Ende. Für Brian beginnt die schrecklichste Zeit des Jahres, denn mit der Silvesterknallerei hat er wieder große Probleme. Kaum begann am Samstag der Verkauf der Artikel, mussten schon manche Leute diese Böller ausprobieren. Uns tut der Hund so leid, wenn er zittert, unaufhörlich hechelt und nicht zur Ruhe kommt.

Heute konnten wir ihn allerdings zu einem Spaziergang überlisten. Gemeinsam mit Verwandten, Bekannten und ihren Hunden fuhren wir in einen nahe gelegenen Wald. Wer kann sich schon bei drei Hundedamen die Blöße geben? Brian zeigte sich für Dogge Zoe, Schnauzerfreundin Trixi und den Zwergpitbull Whisky mit verantwortlich, so dass er die zwei Knaller in der Ferne fast überhörte. Die Hunde tobten ausgelassen im Wald herum, spielten mit großen Stöcken oder schäkerten mit anderen Hunden (Zoe). Auch Wettläufe waren unter den Hundedamen sehr beliebt.

Silvester 2002

Wir trauen unseren Augen kaum, als wir am Morgen aus dem Fenster schauen. Was für eine weiße Pracht! Nun ist der zu Weihnachten ersehnte Schnee noch am letzten Tag des Jahres gekommen. Das Wetter ist ideal für einen Waldspaziergang, aber Brian ist kaum aus dem Haus zu bewegen. Wir parken das Auto direkt vor der Tür, er springt nach guten Zureden hinein und wir fahren weg von der Ortschaft. Im Auto fühlt Brian sich sicher. In einer Gegend, in der es keine Häuser und auch sonst alles einsam erscheint, halten wir an. Leider reicht der Gang nur zu seiner Notdurft, denn der erste Knaller in weiter Ferne, den Brian wahrnimmt, machen ein Weitergehen unmöglich. Also fahren wir langsam wieder zurück, zumindest hat er an der Fahrt noch ein wenig Freude.

Allen Lesern ein gesundes, erfolgreiches Neues Jahr und den Tieren, die wie Brian leiden müssen, wünschen wir, dass die Nacht bald vorüber geht.

»Komm noch ein Stück!« Schnell wieder in die Wohnung. Schade, dass Brian den Schnee heute nicht genießen kann.