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Berichte

Mai 2003

Himmelfahrt 2003

Sie hat Durst. Er hat Hunger. Ene, mene Muh...

Es wird vorerst der letzte Tag mit unseren Linzern sein. Dieser soll für alle mit einem zünftigen Himmelfahrtsausflug in guter Erinnerung ausklingen. Erst einmal wird der Picknickkorb gepackt, es soll an nichts fehlen. Brötchen, Würstchen, Käsetorte, Eistee, Wasser, Decke und natürlich der Fotoapparat sind schnell in den Rucksäcken verstaut. Das Ausflugsziel zu wählen fällt nicht leicht, denn gerade an Himmelfahrt sind viele Leute auf den Beinen oder besser gesagt auf den Fahrrädern unterwegs. Aber wir finden bald ein Ziel, an dem wir die Hunde frei laufen lassen können. Petrus meint es heute besonders gut, für unsere beiden Hunde sind die Temperaturen schon recht heiß.

Bääähhh!!
Das Hindernis ist doch leicht zu nehmen.

Endlich sind wir am Ziel angelangt. Zwei Bänke im Schatten nehmen wir gleich zum Anlass, für eine ausgedehnte Rast. Die Hunde legen sich ins kühle Gras und lassen die Zungen baumeln. Beim Picknick wollen sie dann aber auch dabei sein, und so wird alles doggenfreundlich geteilt.

Nach etwa vier Stunden sind wir wieder zu Hause. Ein bisschen Ausruhen ist nun auch für die Fraktion Mensch angesagt. Als es am Abend etwas kühler wird, gehen wir noch einmal mit Zoe zum See. Sie nimmt die Abkühlung gern an und holt voller Begeisterung die von Gabi geworfenen Stöcke aus dem Wasser. Schade, morgen heisst es Abschied nehmen.

Platz ist in der kleinsten Hütte. »Frauchen, lass dich umarmen!« Gleich tauche ich ab.

Montag, den 26. Mai

»Haben da nicht eben Autoreifen gequietscht?« »Nur die Tür trennt uns noch!« Stürmische Begrüßung.

Das Warten für Zoe wird bald vorbei sein. Aber erst unternehmen wir noch einen schönen Waldspaziergang. Jörg und Brian kommen mit. Wir Erwachsenen müssen heute nicht zur Arbeit und können das Wochenende in aller Ruhe ausklingen lassen. Die Hunde spüren unsere Gelassenheit, genießen das Zusammensein mit uns ebenso und verstehen sich wunderbar. Man kann die Arbeit in diesem Moment fast vergessen, aber die Realität wird uns schon bald wieder einholen.

Streicheleinheiten können beide Hunde nicht genug bekommen. Die haben sie ja auch total vermisst:-)
Ob Zoe der neue Kicker von Arsenal London werden soll?

Dann ist es soweit, Jörg fährt zum Flughafen, um Gabi und Christian abzuholen. Gegen 19.30 Uhr biegt unser Auto um die Ecke. Zoe steht gebannt am Gartenzaun, sie spürt die angespannte Situation. Als Zoe Gabi und Christian erblickt, gibt es bei ihr kein Halten mehr. Und auch Brian rennt in den Garten, das Wiedersehen möchte er auch nicht verpassen. Nach den vielen Streicheleinheiten und Freudensprüngen, werden die Mitbringsel ausgepackt. Zoe lässt ihren neu erworbenen Ball nicht aus den Augen. Sie ist glücklich, dass alle wieder vereint sind. Trotz alledem möchte ich noch einmal betonen, dass sie sich bei uns sehr wohl gefühlt hat und sie die Zeit ohne ihr Frauchen bestens gemeistert hat. Vielleicht hat auch Brian ein wenig dazu beigetragen, den Trennungsschmerz bei Zoe zu lindern.

Sonntag, den 25. Mai

Wir haben uns schon sehr an Zoe gewöhnt, sie ist unkompliziert, sehr lieb und eine Wohltat für Brian. Da wird es Gabi wohl schwer haben, Brian beizubringen, dass sie nicht für immer bleibt.

Die zwei Tagesmahlzeiten für die Hunde sind immer ein kleiner Höhepunkt. Kaum klappern die Schüsseln in der Küche, stehen die beiden erwartungsvoll vor der noch offenen Tür. Brians Futter weiche ich ein und so frisst Zoe oft zuerst. Brian liegt vor der nun zuen Küchentür und wartet bis Zoe mit ihrer Mahlzeit fertig ist. Ihr Fressen hat sie im Nu verspeist, aber bis der Durst gestillt ist, vergehen schon mehrere Minuten.
Dann ist Brian an der Reihe. Nun wartet Zoe vor der Tür (eigentlich müsste sie ja satt sein und sich schlafen legen). Kaum lasse ich Brian in das Wohnzimmer, huscht sie an Brian vorbei in die Küche und schaut in seine Futterschüssel. Und tatsächlich, Brian enttäuscht sie nicht und lässt einen kleinen Futterrest für seinen Besuch.

Augen nach rechts! Der Rasen schmeckt sehr saftig. Auf geht es zur Hundepolonaise.

Die gemeinsamen Spaziergänge sind sehr schön, beide bleiben auch ohne Leine immer in meiner Nähe. Am Nachmittag besuchen wir noch eine Hundefreundin mit einem Riesenschnauzer, man muss ja schließlich seinem Besuch etwas bieten.

Sonnabend, den 24. Mai

Ab heute gibt es uns nur im Doppelpack! »Bei mir riecht es besser, Brian!« Herzlich willkommen :-).

Das Thermometer zeigt schon um 8.00 Uhr 20 Grad an. Ich springe aus den Federn und gehe mit den zwei Doggen auf »Wanderschaft«. Es ist noch ruhig, die Hunde können getrost ohne Leine laufen. Auch am See ist noch kaum jemand zu sehen, ein herrlicher Morgen.

Jörg und ich frühstücken auf der Terrasse, während die Hunde sich auch im Garten aufhalten und aufmerksam die Umgebung beobachten. Wir erkennen unseren Brian kaum wieder, sonst liegt er doch um diese Zeit noch schläfrig auf der Couch! Was so eine junge Dame doch für Anziehungskraft hat!

Am Nachmittag besuchen wir Freunde. Zoe und Brian sind hier gern willkommen. Zusammen unternehmen wir einen kleinen Spaziergang und Zoe spielt mit großem Vergnügen mit ihrem Ball. Sie fühlt sich sichtlich wohl, wir freuen uns darüber. Bei fast 30 Grad sind die Wassereimer bei Brian und Zoe sehr beliebt, oftmals trinken sie um die Wette. Aber darin ist Zoe nicht zu schlagen! (Im Fressen übrigens auch nicht :-))

»Brian, ich komme dir zur Hilfe!« »Wie lange muss ich denn noch warten, bis Ulf den Ball weg wirft?« Bitte gleich frisches Wasser bereit halten!

Freitag, den 23. Mai

»Ich kann doch wirklich kein Wässerchen trüben!«
»Halt, hiergeblieben!«

Recht früh am Morgen lässt es Gabi sich nicht nehmen und macht mit den zwei Hunden einen ausgedehnten Spaziergang, während Christian mal wieder eine Vorlesung besucht und ich das Frühstück herrichte. Brian lebt mit unserem Besuch wieder mal so richtig auf, er ist lange nicht so faul, als wenn er allein ist. Uns soll es nur sehr recht sein.

Dann ist es soweit, Christian und Gabi machen sich mit Chauffeur Jörg auf dem Weg zum Flughafen. In London heiratet eine Freundin von Gabi, Zoe bleibt während dieser Zeit (bis Montag) bei uns.

Es ist sehr schwer zu sagen, wem das Abschied nehmen schwerer fällt, Gabi oder Zoe, aber ich glaube, dass es das Frauchen nicht leicht haben wird ohne ihren geliebten Hund. Jedenfalls verabschiedet sie sich mit den Worten, »Wenn es doch nur schon Montag wäre und ich wieder bei Zoe sein kann «. Wir versprechen gut auf Zoe aufzupassen. Wenig später tummeln sich beide Hunde im Garten und Zoe bekommt als kleines Trostpflaster ein Rinderohr, welches eigentlich erst nach der Abendmahlzeit bestimmt war.

»Kannst du schon erkennen, was uns Bärbel bringen wird, Zoe?« Brian, Ostern ist vorbei! »Zoe, ich bin doch dein bester Freund, nicht wahr?«

Donnerstag, den 22. Mai

Es ist fast Mitternacht, Brian schläft fest auf seiner Couch. Auf einmal ist Brian hellwach, er läuft aufgeregt zur Tür und steht mit erwartungsvollen Blick davor. Ein kurzes Klingeln besagt, unser Besuch aus Linz ist eingetroffen. Die Begrüßung zwischen Brian und Zoe ist fast ebenso stürmisch, wie bei »unseren« Kindern. Brian streift noch kurze Zeit mit Zoe draußen herum, er ist ganz aufgeregt über die nächtliche Abwechselung.

Sonntag, den 18. Mai

»Ich glaube ich bin jetzt aufgerufen worden!« »Mach ich das nicht toll?« »Juhu, ich bin der Sieger!«

Ein Blick zum Himmel lässt durchwachsenes Wetter erwarten, aber das kann uns von dem Besuch der Doggenausstellung in Köthen nicht abhalten. Schnell ein bisschen Proviant und allerhand Kleinkram eingepackt und dann geht es ab auf "große Fahrt". Brian ist recht aufgeregt, als er merkt, dass wir mit dem Auto wegfahren wollen und ein größerer Ausflug in Sicht ist. Nach einer Stunde sind wir in Köthen. Die Ausstellung läuft bereits und Brian staunt beim Verlassen des Autos über die vielen anwesenden Hunde seiner Rasse. Aber verstecken braucht er sich wegen seines Alters nicht und so läuft er mit uns "zum Ort des Geschehens".

Zuerst wollen wir mal schauen, ob Bekannte da sind. Wir begrüßen zunächst Baba, den wir vor sechs Wochen (Tagebucheintrag März 2003) in Wien kennenlernten. Ihn begleiten wir (auch fotografisch) durch seine Prüfung. Perfekt, wie er alles meistert. Er wird Sieger in seiner Farbvariante und erhält das Prädikat V1. Frauchen Carmen und Herrchen Peter sind mit Recht stolz auf ihn und zur Belohnung gibt es ein besonderes Leckerli für den Hund.

»Was meinst du Ronny, ob wir Alois auch mal zur Prüfung anmelden?« »Romeo macht außerhalb des Ringes eine gute Figur.« Nur einer findet den Blick in die Kamera (oder gilt der Blick mir?).

Aber nicht nur Baba wird begrüßt, auch andere Bekannte Nadin, Ronny mit Alois und Tyras und Danny mit Mann und Dogge Romeo sind als Besucher gekommen. Da gibt es natürlich viel zu erzählen. Und auch Ziehmama Brigitte Oestreich wird , wie in den letzten zwei Jahren, herzlich begrüßt. Sie freut sich mit uns, dass es ihrem Zögling wieder so gut geht.

Brian hat sich auf seine Weise einen Pokal verdient. Viele Doggenbesitzer kamen auf uns zu und fragten nach seinem Alter. Als sie hörten, dass Brian schon neun Jahre ist, haben sie sich anerkennend über sein Aussehen und seinen Zustand geäußert. Für uns war es auch sehr schön zu spüren , wie unser Hundesenior noch so viel Aufmerksamkeit erregt.

»Tolle Ausstellung, lauter fesche Mädels da.« »Will meine Ziehmama etwa mit mir den Ring?« »Dieses Sabbertuch ist einfach lästig!«

Sonnabend, den 17. Mai

Seit dem letzten Eintrag sind nun schon wieder über zwei Wochen vergangen, die Zeit rast immer mehr. Dabei habe ich mir (wie jedes Jahr) fest vorgenommen, den Monat Mai noch mehr zu genießen als in den vergangenen Jahren. Aber leider fielen einige Dienstreisen gerade in diesen Monat, so dass auch Brian mich mehrmals entbehren musste. Heute wurde ganz deutlich, wie sehr er mich vermisst, wenn ich auf Reisen bin. Gestern kam ich sehr spät von Dortmund zurück und Brian freute sich wie immer ganz doll. Heute, Samstag früh, noch vor um 7.00 Uhr (da schläft Brian für gewöhnlich noch) fängt er kräftig an zu bellen. Ich rase die Treppen hinunter zum Wohnzimmer, in dem Brian aus bekannten Gründen schläft (diese Treppen im Haus gefallen ihm einfach nicht) und will schauen, was ihn bedrückt. Brian steht erwartungvoll an der Treppe und als er mich sah, grunzt er zufrieden und legt sich sogleich wieder auf seine Coach. Nein, böse kann ich ihm nicht sein. Also wird er noch mal kräftig von mir geknuddelt und dann kann ich oben noch eine Weile weiter schlafen. Für Brian war es die Kontrolle, ob ich noch da bin und mich nicht heimlich wieder davon geschlichen habe.

» Ich höre doch immer aufs Wort, wozu da noch Ohren säubern? « »Was soll denn das? Meine Pfoten werden doch gleich wieder schmutzig!« »Nun ist aber genug, sauberer werde ich nicht!«

Am Nachmittag wird Brian mal wieder voll durchgestylt. Morgen wollen wir zur Doggenausstellung (allerdings nur als Zuschauer). Brian will sich natürlich von seiner besten Seite zeigen und so lässt er sich die Waschprozedur ohne großen Widerstand gefallen. Das anschließende Striegeln empfindet er (wie immer) als große Freude.

Donnerstag, den 1. Mai

»Ich seh alles schon ganz verschwommen, so durchgedreht bin ich.«
» Trixi, ich glaub' der Grashalm war vom letzten Jahr.«

Was ist denn heute für ein Tag scheint Brian zu fragen, als er uns ganz entspannt am morgen sieht. Mitten in der Woche sind seine Futtergeber zu Hause und frühstücken erst einmal in aller Gemütlichkeit. Es dauert nicht lange und auch bei Brian stellt sich der Hunger ein. Seit einiger Zeit haben wir ihn auf zwei Mahlzeiten umgestellt, womit wir und er gut zurecht kommen. Das Trockenfutter wird recht lange eingeweicht, dazu gibt es meist Reis und Möhren. Immer wird alles mit Appetit verspeist.

Am Nachmittag kommt seine Freundin Trixi, der Riesenschnauzer. Gemeinsam rennen sie über die saftige Wiese, und ein paar Gräser landen in den Hundebäuchen.