www.unsere-dogge.de / Berichte


Berichte

Oktober 2003

Freitag, den 31.Oktober

Ein langes Wochenenende steht uns bevor, denn heute haben die Sachsen (und auch andere Länder) einen Feiertag. Normalerweise sind solche Wochenenden auch Höhepunkte für Brian, denn wir machen große Ausflüge und lernen neue Gegenden kennen. Aber bei seinem Zustand ist das leider nicht möglich. Er frisst so kleine Portionen, dass davon vielleicht ein Rehpinscher satt werden würde.

Bange Minuten, wird er die Lunge fressen? Interessiert ist er schon. Dann wendet er sich ab.

Am Dienstag habe ich noch einmal mit der Ärztin in der Tierklinik gesprochen. Sie sagte mir noch einmal, dass Brian einfach zu viele »Baustellen« hätte, und wir müssten uns wohl langsam mit dem Gedanken vertraut machen...... Unser Tierarzt meldete sich auch. Er hat zusammen mit seiner Frau auf Brians Krankenakte geschaut und uns noch einen Vorschlag gemacht. Er bekommt eine Spritzkur (Antibiotika und Prednisolon), in der Hoffnung , dass er wieder mit fressen anfängt.

Nur die Wasserschüssel wird angerührt.
Immer wieder Hoffnung, wenn Brian aufmerksam in die Küche schaut.

Gestern waren wir mit Brian bei unserem Tierarzt. Er war ziemlich erschrocken, als er Brian sah. Andererseits hat er sich über seine Mobilität gewundert. Brian hat sich interessiert im ganzen Behandlungszimmer umgeschaut, am Katzenfutter gerochen, Instrumente begutachtet und gespannt in die Futterschüssel geschaut.

Nach meiner Frage, ob so ein altersschwacher Hund ausschaut, antwortete er :" Das Leben ist kein »Lehrbuch«.

Das Wochenende wird entscheiden, ob es noch eine Chance für Brian gibt. Wenn er in dieser Zeit nicht frisst, dann stirbt auch unsere Hoffnung. Unser süßer Brian, noch ist es unvorstellbar, dass er vielleicht bald nicht mehr da ist.

Montag, den 27.Oktober

Brian in »seinem« Wald. Gut gemacht, Brian. Brian fühlt sich im Wald wohl.

Nachdem ich gestern den Tagebucheintrag geschrieben hatte, wollten wir gemeinsam mit Brian etwas unternehmen. Vielleicht hat er ja doch noch Lust an einem gemeinsam Spaziergang? Als wir vier uns anzogen, wollte Brian mit. Ein gutes Zeichen. Seinen Platz im Auto nahm er sogleich ein. Dann waren wir im Wald angelangt, in dem wir schon viele Spaziergänge mit Brian unternahmen.

Was will uns Brian nur sagen? Mit vorletzter Kraft. Hinter Gittern.

Ein wenig Herzklopfen hatten wir schon, denn wir wussten nicht, ob Brian noch Lust und Kraft am Spaziergang hat. Wir wurden nicht enttäuscht. Natürlich fiel die Runde viel kleiner als sonst aus, aber Brian hatte sichtlich Freude im Wald und zeigte auch Interesse an seiner Umwelt. Vielleicht bekommt er ja danach Appetit, so hofften wir jedenfalls. Doch diese Hoffnung erfüllte sich nicht.

Heute abend habe ich bei unserem Hausarzt angerufen und ihm Brians Zustand und die Untersuchungsergebnisse der Tierklinik mitgeteilt. Vielleicht hat er ja noch eine Idee, wie man Brian helfen kann. Da seine Frau ebenfalls Tierärztin ist und in der Tierklinik arbeitet, will er sie auch um Rat befragen. Sie kann ja Brians Krankenakte einsehen. Aber heute hatte er leider auch keinen rettenden Einfall.

Sonntag, den 26.Oktober

Leider kann ich nicht viel Positives von unserem Liebling berichten. Gestern hatte er Durchfall, gefressen hat er sehr, sehr wenig. Auch heute stellt sich die Situation nicht anders dar. Es bedarf vieler »Überredungskünste«, damit er wenigstens noch die Tabletten nimmt. In der Küche steht Futter für alle Eventualitäten bereit, Rindfleisch, Leber, Nudeln mit Fleisch, Kuchen usw.

Brian auf meinem Schlafgemach. Brian, komm in die Küche! Brian genießt die Streicheleinheiten.

Es tut so weh, wenn man Brian so sieht, er ist so dünn! Ist es wirklich Altersschwäche?

Sicher hat Brian ein stattliches Alter erreicht, aber vor drei Wochen war er noch mit uns fünf Stunden im Wald, Pilze sammeln, und so glücklich. Soll es wirklich so schnell zu Ende gehen?

Solange wir denken und sehen, dass Brian nicht leidet oder er gar nicht mehr kann, solange bleibt er hier bei seiner Familie. Noch bellt er, wenn wir nach Hause kommen, noch meldet er sich, wenn er in den Garten will, um seine Notdurft zu verrichten, noch steigt er auf seine Couch, kann sich alleine wenden, noch genießt er es, hier bei uns zu sein. Wie lange kann sein geschwächter Körper noch das Leben ohne Schmerzen oder Leiden aushalten? Fragen, die wir im Moment nicht beantworten können. Aber wir werden instinktiv merken, wenn unser Liebling seinen Weg gehen will. Die lange Zeit mit Brian hat uns zusammengeschweisst, wir verstehen seine Sprache und werden seine Zeichen richtig deuten.

Freitag den 24.Oktober

Um 8.30 Uhr fuhren Ralf und ich mit Brian in die Tierklinik. In dieser Woche ging es mit Brians Zustand bergauf und bergab, insgesamt aber verbesserte sich sein Zustand geringfügig. Wenn gleich er jeden Tag nur ein bisschen fraß, hat ihm das recht gut getan.

Heute sollten noch Untersuchungen vorgenommen werden, um herauszufinden, warum Brian nicht mehr so richtig fressen will. Brian war bei den Untersuchungen sehr lieb, er hat alles brav über sich ergehen lassen. Beim Ultraschall musste er 15 Minuten auf dem Rücken liegen und auch die Blasenpunktierung ertrug er tapfer. Röntgenaufnahmen von der Lunge und dem Brustraum wurden ebenfalls gemacht.

Um es gleich auf den Punkt zu bringen, bei allen Untersuchungen konnte man nichts lebensbedrohliches feststellen. Die Kalziumwerte waren okay und auch die Lunge zeigte keine Metastasen.

Zum Schluß machte die Herzspezialistin auch noch Untersuchungen per Ultraschall. Es waren leichte Herzgeräusche zu hören, die sie aber nicht als sehr bedenklich einschätzte. Die Pumpschwäche des Herzens hingegen könnte zu Brians Appetitlosigkeit beitragen.

Die Ärzte meinten, dass vielleicht die Summe aller festgestellten Unregelmäßigkeiten dazu führen können, dass der Hund nicht mehr fressen will. Behandelt wird Brian nun mit Herzmedikamenten, die die Pumpschwäche verringern sollen. Gleichzeitig erhofft man sich, dass Brians Appetit dadurch wieder zunimmt. Wir können nur abwarten, denn damit Brian weiter leben kann, muss er fressen.

Den Hinweis, dass Hunde gern Katzen- bzw. Cesar-Hundefutter fressen nahmen wir gleich auf. Und vor zehn Minuten hat Brian seine erste Malzeit für heute zu sich genommen, zwei Schalen »Cesar«. Ob er das gleiche morgen noch will, wissen wir nicht. Aber Hoffnung dürfen wir haben!!

Vielen Dank an alle, die Brian so lieb die Daumen bzw. Pfoten drücken.

Mittwoch, den 22.Oktober

Bitte auch in die andere Schüssel langen!
Juhu, er frisst!

Ralf rief heute früh an. Der Hund hat eine halbe Portion Pansen mit Flocken gefressen und sogar die Pansenbrühe ausgeleckt. Er hat gleich Bilder von dem wichtigen Ereignis gemacht. Wir versuchen ihm immer wieder Abwechselung in seine Futterschüssel zu geben. Noch bekommt er Prednisolontabletten, was seinen Appetit anregen soll. Bis zum Wochenende reichen die Tabletten noch. Nur durch die Tabletten fing er überhaupt wieder an, ein wenig zu fressen. Am Freitag werden wir noch einmal in die Tierklinik fahren. Zum einen den Kalzium-Bluttest machen lassen und zum anderen eine Ultraschalluntersuchung. Vielleicht gibt es Parallelen zu einem geschilderten Fall, wonach der Hund gerettet werden konnte. Ein wenig Hoffnung ist nun wieder da.

Dienstag, den 21.Oktober

Erwartungsvoller? Blick in die Küche.
Leider zeigt er kein Kücheninteresse.

Heute früh fraß Brian eine kleine Ration, aber leider kam diese später wieder heraus. Auch die anderen leckeren Sachen, die ich für ihn kochte, rührte er nicht an. Es ist zum Heulen, besonders weil wir den Grund nicht kennen. Steckt eine Krankheit dahinter oder kann man doch noch etwas für ihn tun? Schmerzen scheint er keine zu haben, auch hat er sich heute wieder über die Autotour gefreut Und es war so schön anzusehen, dass er beim ersten Mal gleich den Sprung in den Kofferraum geschafft hat. Während der Fahrt hat er aufmerksam aus dem Fenster geschaut. Es war fast wie immer. Nur sein trauriger Blick in die Futterschüssel verrät uns, dass er eben nicht gesund ist. Spät am Abend fraß er dann doch noch etwas Pansen mit Flocken (juhu) und nachts schlief er gut.

Montag, den 20. Oktober

Nachdem Brian am Samstag noch ganz schlapp war und apatisch in seiner Ecke lag, fing er am Sonntag auf einmal an zu fressen. Nicht viel, aber wir waren total erfreut. Es gluckerte zwar mächtig in seinem Bauch, aber er behielt die Nahrung drin. Als er am Abend das zweite Mal eine kleine Ration zu sich nahm, waren wir total happy. Und ganz spät am Abend fraß er noch einen kleinen Rest. Ich kann kaum beschreiben, wie uns zu Mute war und wir neuen Mut schöpften.

Brian lässt es sich gern gefallen. So ein friedliches Bild. Ein Herz, eine Seele, eine große Liebe.

Heute früh erkundigten wir uns nach Brians Röntgenbefund. Der Radiologe sagte, dass die "verdächtige" Stelle nicht von den Lymphknoten kommt. Erneutes Aufatmen! Da aber noch ein Rest Blut von Brian in der Klinik sei, könnte man den Kalziumwert bestimmen, der Aufschluss über den Stand der Tumorose geben kann. Wir sollten am Nachmittag noch mal anrufen. Wieder so ein zittriger Moment. Als wir anriefen, sagte man uns, dass die Blutprobe von Brian nicht mehr aufzufinden sei. Jemand hatte zu sehr aufgeräumt. Die Untersuchung könne man aber auch vom Haustierarzt vornehmen lassen.

Unser Tierarzt hat diese Woche Urlaub. Seine Vertretung (eine pensionierte Veterinärmedizinerin) ist zwar in Lage Lage Blut abzunehmen, die Bestimmung müsste aber außerhalb erfolgen. Besser wäre es, wenn wir bis nächsten Montag warteten, so die Vertretung.

Wie immer bei so schwierigen Entscheidungen, tagte der Familienrat. Wir wollten die Untersuchung zumindest nicht mehr heute machen lassen, da waren wir uns einig.

Brian ist ein Kämpfer, das hat er uns schon mehrfach bewiesen. Heute zeigte er uns, dass er, zumindest solange er noch kann, noch ein wenig mit uns zusammen sein möchte. Er begrüßte jedes Familienmitglied mit Bellen (das war Musik für unsere Ohren) und wollte mit uns Auto fahren. Er brauchte zwar drei Anläufe bis er im Auto war (er ist einfach noch zu schwach), aber er gab nicht auf.

Auch seine geliebte Couch, auf die er vor Schwäche nicht mehr hinauf kam, hat er heute (wenn auch etwas mühsam) wieder "erklommen".

Die Kleinigkeiten, die sonst so selbstverständlich waren, gewinnen total an Bedeutung. Sein freudiges Bellen, das Schwanz wedeln oder ein aufmerksamer Blick wärmt unsere Herzen.

Liebe Tagebuchleser, ich weiß, dass übertriebener Optimismus leider nicht angebracht ist. Heute hat uns Brian mit seinen kleinen Nahrungsaufnahmen und seinen typischen Hundeverhalten so viel Freude bereitet, dass ich trübe Gedanken einfach verdrängen möchte.

Solange wir spüren, dass er noch ein wenig Lust am Leben hat, Energie dafür aufbringt und sichtlich keine Schmerzen oder starke körperliche Behinderungen zeigt, wollen wir mit ihm zusammen leben. Lieber Brian, kämpfe noch ein bisschen, es lohnt sich für uns alle.

Samstag, den 18. Oktober

Brian, gib' nicht auf!
Was wird der Tag bringen?

Mitten in der Nacht weckt mich Jörg. Er sieht verzweifelt aus, hat er doch die ganze Zeit bei Brian im Wohnzimmer verbracht. Er erzählt, dass Brian zittert und sich kaum auf den Beinen halten kann. Ich gehe ins Wohnzimmer. Brian steht mit gesenktem Kopf auf dem Teppich. Seine Augen sehen so traurig aus. Auch Ralf ist im Wohnzimmer. Wir ahnen das Schlimmste. Auch Christian kommt sofort nach Hause, als wir ihn anrufen. Als das Rudel komplett ist, legt Brian sich endlich auf die Matte. Sein Herz rast, komische Geräusche kommen aus dem Körper. Wir holen unsere Matratzen in das Wohnzimmer, streicheln Brian unaufhörlich und endlich schlafen alle ein. Am Morgen kommt Hoffnung auf, immerhin trinkt Brian Wasser und geht kurz zum Pieseln in den Garten, aber er frisst leider überhaupt nichts.

Wir wollen nicht bis Montag mit dem Tierklinikbesuch warten, wollen endlich Klarheit. Gibt es noch Hoffnung für Brian, hat er Schmerzen, was ist zu entscheiden?

Christian trägt Brian in das Auto, wir fahren mit klopfenden Herzen in die Tierklinik. Die Ärtzin erwartet uns schon. Als erstes höhrt sie Brian ab und macht ein EKG. Das Herz ist zwar nicht ganz okay, aber kein Grund, dass Brian nicht mehr frisst, so die Tierärztin.

Lieber Brian .....
Verspricht der Blick nicht Hoffnung?

Ähnlich ist die Aussage der Auswertung des Blutbildes. Es ist nicht so schlecht, dass man darin eine Ursache erkennen kann. Die Ärztin beschaut sich nun drei Geschwüre, die Brian zwar schon länger hat, aber in letzter Zeit zugenommen haben. Liegt hier die Ursache für Brians schlechten Zustand? Besonders das Geschwür am Hoden könnte die Ursache für Krebs und Metastasen sein. Das Röntgenbild zeigt bei den Lymphdrüsen auch einen Schatten, den sie zumindest als "verdächtig" einordnet.

Die Ärztin ist selber etwas ratlos, sie sagte, dass sie den Grund des Nichtfressens nicht definitiv erkennen kann. Sie wird alle Untersuchungen nochmals im Ärzteteam am Montag auswerten. Wir sollen früh anrufen und uns für evt. weitere Untersuchungen (Ultraschall) bereit halten.

Sie schätzte Brians Gesamtverfassung aber noch nicht ganz hoffnungslos ein, so dass sie Brian eine appetitanregende Spritze gab und Tabletten, die wir ihm zu Hause geben sollen. Wenn Brian auch dann nichts frisst, dann könnte man aber nichts mehr machen. Vor dem letzten Schritt fürchten wir uns so wahnsinnig.

Immerhin hat er seitdem zwei kleine Portionen zu sich genommen und ein wenig Hoffnung kommt auf. Aber eines steht fest. Wir werden Brian nicht mit aller Macht am Leben halten. Wenn er nicht mehr kann oder will, werden wir ihm den letzten Liebesdienst erweisen. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt für diese so schwierige Entscheidung?

Freitag, den 17. Oktober

Leider kann ich nichts Gutes berichten. Nachdem wir am Dienstag beim Tierarzt waren und ihm die erste Antibiotikatablette gegeben hatten, schöpften wir schon Hoffnung. In der Nacht zum Mittwoch stellte sich dann sogar Hunger ein und Brian fraß eine Schüssel Reis mit Hundewurst. Aber leider war das (bis heute) fast seine einzige Nahrung. Er will (oder kann?) einfach nicht fressen, es ist schrecklich, ihn so abgemagert zu sehen.

Nachts meldet sich Brian mehrfach, weil er Wasser lassen muss. Auch das ist ungewöhnlich. Was steckt nur hinter all den Anzeichen? Hinzu kommt noch, dass er sich öfter übergeben muss, meist weißer schaumiger Schleim, Futter ist ja nicht im Magen.

Heute haben wir noch mal unseren Tierarzt befragt, da wirklich keine Besserung in Sicht ist. Um es ehrlich zu sagen, ich glaube er will die Verantwortung für eine Fehleinschätzung nicht übernehmen. Die Diagnosemöglichkeiten schätzt er in der Tierklinik wesentlich besser ein. Wir werden natürlich den letzten Funken Hoffnung (leider müssen wir das schon so sehen) ergreifen und am Montag (dann sind die Spezialisten da) in die Tierklinik gehen. Es wird ein schwerer, aber bitte kein hoffnungsloser Gang.

In der Küche kocht leckeres Rindfleisch, Reis und Möhren. Brian scheint das nicht zu interessieren, dafür ist die Mahlzeit doch für ihn ganz allein.

Dienstag, den 14. Oktober

Heute waren wir beim Tierarzt. Brians geringe Nahrungsaufnahme in den letzten zwei Wochen hat uns sehr zu denken gegeben. Warum will er auch leckere Wurst, die er immer so geliebt hat, nicht fressen? Auffallend ist auch sein zunehmender Flüssigkeitsbedarf. Er hat in der letzten Zeit desöfteren Schleim erbrochen, obwohl er zuvor kein Gras gefressen hat. Seine Körpertemperatur ist knapp über 39 Grad.
Bei den Spaziergängen ist er allerdings noch recht fit und läuft im Wald herum, schnüffelt an diversen Stellen und zeigt viel Aufmerksamkeit gegenüber anderen Vierbeinern.

Der Tierarzt guckt zunächst in Brians Hals. Dank Ralf gelingt das auch sehr gut. Der Arzt scheint die Ursache gefunden zu haben. Ein entzündeter Hals, was Brian sicher viel Schluckbeschwerden bereitet. Das heißt Antibiotika für die nächsten 7 Tage. Dann wird Brian gewogen. Er wiegt nur noch 48,5 kg; vor einem Jahr waren es 57 kg. Aber wir wundern uns nicht wirklich, denn gefressen hat er ja lange nicht mehr richtig. Nach dem Wiegen stürzt sich Brian auf das Trockenfutter, was stets in der Ordination steht. Sonst hat er das nie angerührt. Aber heute verschlingt er gierig das Futter. Der Tierarzt sieht uns fragend an, haben wir ihm nicht gerade erzählt, dass Brian nicht fressen will? Wir sind selber ganz erstaunt und fast schon erfreut.

Die Quittung folgt sofort. Kurz danach bricht Brian das Futter wieder heraus, direkt vor die Füße der Tierarzthelferin. Zu früh gefreut! Nachdem der Tierarzt Brian noch eine appetitsanregende Spritze gegeben hat, dürfen wir nach Hause gehen. Hofftlich geht es nun schnell mit unserer Dogge wieder bergauf !

Freitag, den 3. Oktober

Hallo Leute, hier gibt es Pilze. Brian peilt beim Pieseln die Lage. Wer hat den Pilz zuerst gesehen?

Den Tag der Einheit feiern wir im Wald. Wir stehen früh auf, denn wir wollen gemeinsam mit Brian Pilze sammeln. Auch wenn der heiße, trockene Sommer nicht gerade ideal für den Pilzwuchs war, versuchen wir unser Glück in einer weit entfernten Pilzgegend, die wir jedes Jahr aufsuchen.

Es dauert eine Weile bis wir den ersten Pilz (eine Marone) gefunden haben. Wir lassen Brian daran riechen, er kann doch auch mithelfen, Pilze zu erschnuppern. Jedenfalls rennt er immer vorweg, bleibt ab und zu stehen und nicht selten finden wir dann wirklich in seinem Umkreis Maronen. Das ist natürlich Zufall, aber Brian wird ausgiebig gelobt. Nach ca. vier Stunden sind die Körbe voll und Brian ist immer noch super drauf. Er hat sogar seinen Rappel bekommen, vor Freude hüpfte er kurzzeitig wie ein junges Reh. Apropos Reh, mitten beim Suchen blieb Brian mit angespanntem Blick stehen. Wir sahen nicht weit von uns eine Herde von ca. 20 Hirschen vorbeirennen; ein imposanter Anblick!

Das anschließende Picknick haben wir uns verdient. Als wir satt, zufrieden und glücklich die Heimkehr antreten wollen, fängt es an zu regnen. Welch eine gute Planung!

Hier müssen noch mehr Pilze sein. Picknickambiente. Schnell in die trockene Hütte.