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Berichte

November 2003

Freitag, den 7.November

Brian ist nicht mehr am Leben. Es sind die schwersten Worte, die ich je in das Tagebuch geschrieben habe.

Die letzte Nacht. Trauriger Blick. Ralf nimmt Abschied.

Eigentlich wollten wir mit Brian heute noch mal zum Tierarzt fahren, um ihm zu sagen, dass die Spritzkur nicht angeschlagen hat. Auf dem Weg zur Garage (ca. 50 m) legte Brian sich auf die Straße. Auch als wir das Auto zu ihm fuhren, gab es keine Reaktion. Brian, der so gerne Auto fährt, kann nicht mehr. Wir holen eine Decke aus dem Auto und tragen ihn nach Hause. Er legt sich gleich auf seinen Hundematte. Als wir uns zu Brian setzen, legt er seinen Kopf in unseren Schoß. Es ist deutlich zu spüren, seine Kräfte sind am Ende. Mit zitternden Händen rufe ich den Tierarzt an und bitte ihn um den letzten Liebesdienst. In einer Stunde kann er bei uns sein. Als ich den Hörer auflege, bricht eine Welt zusammen. Aber ja nicht meine Gefühle vor dem Hund zeigen, sage ich mir. Die letzte Stunde wird er abwechselnd von seinen Rudelmitgliedern gestreichelt.

Letzte Streicheleinheiten von mir. Brian ist müde. Endgültiger Abschied.

Weiter kann ich nicht schreiben, es bricht mir das Herz. Er ist nicht mehr auf der Welt.

Letztes Familienbild von Oktober 2003.

Unser Brian, der uns lehrte, die Welt mit anderen Augen zu sehen.
Unser Brian, der die Familie zusammenhielt und unseren Tagesrhythmus bestimmte.
Unser Brian, der uns so viel Freude schenkte.
Unser Brian, durch den wir liebe Freunde und Bekannte kennen lernten.
Unser Brian, dem wir die schönsten Urlaube zu verdanken haben.
Unser Brian, durch den wir unsere Neubauwohnung gegen ein hundegerechtes Haus mit Garten tauschten.
Unser Brian, der sich so wohl bei uns fühlte.
Unser Brian wird nie mehr bei uns sein.

Brian wir werden dich niemals vergessen!!

Sonntag, den 2.November bis Mittwoch, den 5.November

Ich weiss nicht mehr, was ich schreiben soll. Der Samstag war ein absoluter Ausnahmetag, schon am Sonntag wurden wir auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Brian will nicht fressen. Wir dürfen uns nichts mehr vormachen, Brians Stunde hat endgültig geschlagen. Nur wissen wir jetzt noch nicht genau, wann die Stunde konkret sein wird.

Unser Hund, der uns über sechs Jahre so viel Freude gegeben hat, soll nicht unnötig leiden. Manchmal wünsche ich mir, dass er einfach einschläft, wenn die ganze Familie zu Hause ist. Wir alle haben unendliche Angst vor dem ultimativen Schritt.

Damit dieser Eintrag nicht jetzt schon so traurig klingt, füge ich ein paar Bilder von unserem Spaziergang am Sonntag ein.

Willst du mit uns spazieren gehen? Brian, so fotogen. Auf Wanderschaft.
Wenn die Gerüche doch Appetit machen würden !!! Wir lieben Brians Augen. Spaziergang beendet.

Samstag, den 1.November

Gestern nachmittag fuhren wir mit Brian noch ein Stück mit dem Auto und sind dann ein wenig spazieren gegangen. Wir wollen Brian, solange er kann und will, einen hundegerechten Tagesablauf gewähren. Leider hat der Gang an der frischen Luft nicht dazu beigetragen, seinen Appetit anzuregen. Mit dem Saufen gibt es allerdings keine Probleme, im Gegenteil. Er trinkt auch unterwegs aus Pfützen, um seinen Durst zu stillen.

So viele Gerüche! Man sieht fast nichts von seiner Krankheit. Durst stillen.

Gestern bekam ich wieder liebe Post und auch Anrufe mit Hinweisen von Hundefreunden, die ähnliche Anzeichen bei ihren Lieblingen hatten. Vielen Dank dafür. Natürlich greifen wir die Ratschläge gern auf, denn vielleicht gibt es ja doch noch einen entscheidenden Hinweis.

Unser Kühlschrank, der Tiefkühlschank und der Küchentisch sind voller Hundeköstlickeiten. Nachdem wir es heute mit Katzenfutter (hurra er nahm eine gute halbe Dose) und Würstchen (er verspeiste fünf Würstchen!!!) mit Erfolg versucht haben, nahm er zum Schluß sogar noch eine kleine Büchse Pansen mit Soße. Heute hat er so viel gefressen, wie die letzten drei Tage zusammen.

Lieber Brian, mach' weiter so, das Leben ist doch so schön!

Brian immer unterwegs. Streifzug durch den Wald. Aufmerksam mit angestellten Ohren.