www.unsere-dogge.de / Tagesablauf


Ein Tag aus dem Leben des Brian

Ein paar Gedanken zur Einleitung

Brian ist ein sehr pflegeleichter Hund, der, so scheint es manchmal, "nur keine Umstände" machen will. Ich denke oftmals darüber nach, warum er so ist und gebe mir die Antwort selbst. Da er ja nun wirklich schon viele Besitzer hatte, will er einfach seine erworbene Behaglichkeit genießen. Seine Couch liebt er über alles, ebenso das Autofahren und natürlich seine Streicheleinheiten und Ruhe. Seine Augen leuchten immer wieder aufs neue, wenn er in seiner Futterschüssel ein paar Brocken Hundewurst findet.

Tagesablauf

»Bitte nicht wecken!«
Morgendliches Säubern.

Der Tagesablauf unserer Dogge Brian verläuft an allen Tagen in der Woche und am Wochenende relativ gleich. Die Dauer der Erholungs- und Aktivphasen haben sich allerdings im Laufe der Zeit geändert. Wichtig ist es in jedem Fall, entsprechend dem Alter und auch des individuellen Charakters, dem Bewegungsdrang des Tieres hinreichend nachzukommen und auch für eine ausreichende Entspannungsphase zu sorgen. Den Tagesablauf, den ich für Brian schildern und mit Bildern hinterlegen möchte, spiegelt ein Tag an einem Wochenende in seinem jetzigen Alter von 9 Jahren wieder.

Es ist Wochenende, auch die Zweibeiner können länger als gewöhnlich schlafen. Wenn wir ins Wohnzimmer kommen, schläft Brian für gewöhnlich auf seiner Couch. Ein leichtes Schwanzwedeln oder ein inbrünstiger Seufzer verrät, dass es nicht mehr fest schläft, aber durchaus noch seine Ruhe haben möchte.

»Sieht mich jemand?« Unser Wälzer. Brian sticht der Hafer.

Das morgendliche Treiben des Frauchens in der Küche nimmt er mit Freuden auf. Es symbolisiert einfach Wochenende und das bedeutet wesentlich mehr Streicheleinheiten und Aufmerksamkeit für ihn als an einem Werktag, wo die Zeit knapper ausfällt .

Nachdem wir in Ruhe gefrühstückt haben, ist Brian mittlerweile wach geworden und hat sich sein Fell sauber geleckt. Der Morgenspaziergang führt am Weg an unserem Haus entlang, wo es nur noch Sträucher, Wiesen und kleine Bäumchen gibt. Durch den nahe gelegenen See dürfen hier keine weiteren Häuser gebaut werden, schön für uns!

Frühsport auf der Tonne. »Huhu, hier bin ich!« Rückweg im Galopp.

Wir gehen entweder am See entlang oder zur großen Wiese mit angrenzendem Kornfeld. Brian wälzt sich genüßlich darin und springt auf die "Tonne". Bei recht heißem Wetter trinkt er gleich mal aus dem Biotop in unmittelbarer Nähe vom Haus. Die Rücktour geschieht im Dauerlauf, denn seine Morgenration wartet schon auf ihn. Ungeduldig wartet er vor der Haustür, um im Anschluss gleich die Küche aufzusuchen.

»Den Durst kann ich allein stillen.« aber dann schnell nach Hause. »Kommt, macht die Tür auf!«

Seit ca. einem halben Jahr haben wir seine Futterration von einer auf zwei Malzeiten umgestellt. Das Futter wird vorher recht lange eingeweicht. Diese Maßnahmen haben wir auf Grund seiner überstandenen Magendrehungen und dem Anraten der Ärzte vorgenommen.

»Endlich gibt es etwas zwischen "die Kiemen"«
»Ich lasse mich nicht mehr vertreiben!«

Nach dem Fressen schließt sich die nächste Ruhephase an. Gelegentlich wird Brian durch lärmende Hausgeräte gestört, die ihn aber nun nicht mehr dazu bringen, sein Lager zu verlassen. Komisch, aber noch vor ein paar Monaten hat er beim Staubsaugem immer das "Weite" gesucht.

Der Spaziergang am Nachmittag ist dann der Höhepunkt (neben den Malzeiten) seines Tages. Oftmals fahren wir ein Stück mit dem Auto weg (das allein ist schon Highlight genug), um in unmittelbarer Wald oder Wiesennähe zu halten. Er ist immer ganz aus dem Häuschen. Wir suchen immer Plätze aus, wo Brian ohne Leine laufen kann. Je nach Verfassung wird geschnüffelt, gespielt oder einfach nur mitgetrabt. Auch in seinem jetztigen Alter dauert der Spaziergang oft länger als eine Stunde.

»Wer spielt mit mir?« Von wegen "alter Knacker" :-) »Her damit, das ist meiner!«

Die Zeit bis zu seiner zweiten Malzeit wird oft für seine Körperpflege genutzt. Striegeln, Ohren säubern oder Waschen sind Tätigkeiten, die er sich mehr oder weniger gern gefallen lässt.

Zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr gibt es dann die zweite Mahlzeit, oft mit ein paar Leckerli verfeinert. Nicht selten leckt er sich beim Anblick der Zubereitung unentwegt die Lefzen, die Vorfreude ist doch die schönste. Zufrieden schläft er nach seinem Fressen ein und träumt bereits vom nächsten Tag, der ähnlich beginnt, wie dieser aufgehört hat.

Ein Lied von Reinhard Mey beschreibt das Leben eines Hundes sehr treffend. Aber lest (oder singt) selbst.

Es gibt Tage, da wünscht' ich, ich wär' mein Hund,
Ich läg' faul auf meinem Kissen und säh' mir mitleidig zu,
Wie mich wilde Hektik packt zur Morgenstund',
Und, verdrossen von dem Schauspiel, legt' ich mich zurück zur Ruh'.

Denn ich hätte zwei Interessen: Erstens Schlafen, zweitens Fressen.
Und was sonst schöngeistige Dinge angeht,
wäre ausschließlich Verdauung der Kern meiner Weltanschauung,
und der Knochen um den diese Welt sich dreht,
wär' allein meiner Meditationen Grund:

Es gibt Tage, da wünscht' ich, ich wär' mein Hund.

Es gibt Tage, da wünscht' ich, ich wär' mein Hund,
und ich hätte seine keilförmige Nase, dann erschien'
Mir die Umwelt vor ganz neuem Hintergrund,
und ich ordnete sie ein in ganz and're Kategorien:

Die, die aufrecht geh'n, die kriechen, die, die wohl, die übel riechen,
und den Typen, die mir stinken, könnt' ich dann
Hose oder Rock zerreißen und sie in den Hintern beißen,
Was ich heut' nur in extremen Fällen kann,
denn ich kenn' meinen zahnärztlichen Befund:

Es gibt Tage, da wünscht' ich, ich wär' mein Hund.

Es gibt Tage, da wünscht' ich, ich wär' mein Hund,
und dann kümmerte mich kein Besuch, kein Klatsch, keine Affär'n,
redete mir nicht mehr Fusseln an den Mund,
um irgendwelchen Strohköpfen irgendetwas zu erklär'n;

Denn anstatt zu diskutieren, legte ich mich stumm auf ihren Schoß,
und sie kraulten mir zwangsläufig den Bauch.
Und sollt's an der Haustür schellen, würd' ich hingeh'n, würde bellen,
froh', daß ich niemanden reinzulassen brauch',
und ich sagte: "Tut mir leid, aber zur Stund'
ist der Boss nicht da, und ich bin nur der Hund."

Es gibt Tage, da wünscht' ich, ich wär' mein Hund,
denn mir scheint, dass ich als er beträchtliche Vorteile hätt',
denn ich lebte, wie ich leb', weiter im Grund,
äße zwar unter dem Tisch, doch schlief' ich noch in meinem Bett,
sparte aber ungeheuer, zahlte nur noch Hundesteuer,
nur in einem bin ich als Mensch besser dran,
darum mag er mich beneiden, denn ich bin der von uns beiden,
der die Kühlschranktür allein aufmachen kann.

Und das sind Momente, die genieße ich,
denn ich weiß, dann wünscht' mein Hund, er wäre ich.