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Berichte

August 2005

Mittwoch, den 10. August

Nun ist es endlich wieder soweit. Das diesjährige Doggentreffen rückt in greifbare Nähe und als Organisatoren reisen wir natürlich ein wenig früher an. In den letzten Tagen sind doch noch einige Anfragen zum Treffen, An- und Abmeldungen gekommen, so dass ich erst mal in Ruhe alles sortieren muss und die Feinplanung beginnen kann.

Das Schlafwagenabteil.
Brutus ist hellwach.

Der Wetterbericht, der uns in den vergangenen Tagen für das kommende Wochenende zumindest etwas wärmeres Wetter prophezeit, hat nun wahrscheinlich kalte Füße bekommen. Die Prognosen werden immer schlechter und so beschließe ich, einfach nicht mehr hinzuhören. Ich will mir doch dadurch nicht die Laune verderben lassen.

Brutus beobachtet unsere Reisevorbereitungen am Morgen schon sehr aufmerksam. Taschen und Campingbeutel werden für die Fahrt schon bereit gestellt. Als ein Teil seines Futters in einer großen Tasche verschwindet, scheint sich seine Miene zu erhellen. Er spürt, dass er mitgenommen wird und das verspricht wieder jede Menge Abwechslung für ihn.

Bis Mittag muss er dann aber noch warten, denn Christian hat heute eine wichtige Diplomprüfung, die es vorher noch abzulegen gilt. Als er strahlend nach Hause kommt, kann es für ihn, uns und Brutus nichts Schöneres geben, als gemeinsam ins Auto zu steigen und auf große Fahrt zu gehen.

Lesen sie bitte weiter unter Doggentreffen 2005

Sonntag, den 28. August

Anlass des heutigen Tagebucheintrages ist das Wiedersehen von Brutus und der asiatischen Schäferhündin Begul. Bei unserer ersten Begegnung am letzten Sonntag hatte ich leider meinen Fotoapparat zu Haus vergessen, was zur Vorstellung der noch selten in Deutschland vertretenden Rasse von Nöten ist.

Vor sieben Tagen fuhren Jörg und ich mit Brutus zur Schafswiese. Wir nennen das große Wiesengebiet mit drei Seen deshalb so, weil in den vergangenen Jahren hier oftmals Schafe weideten. Das ist jetzt allerdings nur noch ganz selten der Fall.

An der Schafswiese angekommen, ließen wir Brutus sogleich ohne Leine aus dem Auto, weil weit und breit weder ein Zwei- noch ein Vierbeiner zu sehen war. Unmittelbar danach kam ein weiteres Auto angefahren. Der Autofahrer stutze als er uns und Brutus sah, und wollte weiter fahren. Ein riesiger Hund schaute neugierig aus dem Fenster. Nach einer kurzen Verständigung zum Geschlecht des Tieres, brachten wir den Halter dazu, seine Hündin ebenfalls aus dem Auto zu lassen.

Ein wenig erschrocken war ich schon, denn der vermeintliche Hund kam dem Aussehen nach einem Eisbären sehr nahe. Brutus sah den Vierbeiner aus seinem Blickwinkel und benahm sich dementsprechend, Hinstürmen, am Hinterteil schnüffeln, Spielen und was ein Rüde sonst noch so braucht.

Endlich lernte Brutus mal eine Hündin kennen, die ihn nicht abwies, sondern seine Liebesbezeugungen »ertrug«. Mit ihr ging er sogar zusammmen bis zum Bauch ins Wasser, denn Begul liebt das nasse Element sehr.
Wir erfuhren vom Besitzer, dass sie jeden Sonntag hier wären und verabredeten uns für heute.

»Schön, dass du heute wieder da bist, Begul!« »Komm spiel mit mir, Brutus!« Na dann los!

Schon von weitem sehen wir, wie Begul und ihr Besitzer sich am Rande des Sees sonnen. Brutus erfasst nach Ankunft die Lage gleich und rennt zu ihnen hin. Es dauert nicht lange, und Begul fordert ihn zum Spiel auf. Immer wieder kampeln und rennen sie zusammen und jeder ist mal der »Untergebene«. Die Wasserpartie fällt heute nicht so stürmisch aus, obwohl die Temperaturen zum Baden einladen.

»Komm doch näher, Brutus!« Erfischend so ein Bad. Ein wenig Abkühlung tut gut.

Wir haben uns in Bezug auf die heutige Begegnung über die Rasse schlau gemacht und erfahren auch vom Besitzer noch einiges über Begul und ihrem Umfeld.

Begul ist ein mittelasiatischer Schäferhund, in Deutschland ist die Rasse unter dem Namen Mittelasiatischer Owtscharka bekannt. In Turkmenistan, wo die Hündin herstammt, nennt man ihn Alabay. Die Rasse kommt in Deutschland noch recht selten vor. Ein paar wenige Adressen sind im Internet zu finden.
Der Kaukasische Owtscharka Club e.V.beschreibt die Rasse so: Der Mittelasiatische Owtscharka ist von ruhigem Temperament. Er ist sehr selbstsicher und trifft seine Entscheidungen selbständig. Er bleibt selbst bei Bedrohung ruhig und gelassen, geht dann jedoch ohne Vorwarnung zum Angriff über. Er besitzt enormen Mut und Kampfstärke. Der Mittelasiatische Owtscharka wird noch heute in seinen Herkunftsgebieten zur »Arbeit« eingesetzt und begleitet die Hirten bei ihren Wanderungen durch die Steppen.

»Was wollen unsere Zweibeiner von uns?« »Ach so, ein Starfoto.« Nun ist aber wieder Spielen angesagt.

Biguls Aufgabe ist die Überwachung eines ca. 3000 qm großen Autowerkstattgeländes. Diese Funktion nimmt sie konsequent wahr, wie uns der Besitzer mitteilt. Sonntags ist der einzige Tag, andem die fast zweijährige Hündin »Ausgang« hat. Sie und ihr Besitzer genießen deshalb den Sonntag besonders.

Ein letztes Bad für heute. Wieviele Hunde sind im Wasser? Ab nach Hause.

Wir stellen uns lieber nicht vor, wenn Brutus zu ihr ins Gelände kommt. Hier ist jedenfalls Platz genug für die beiden und keiner muss etwas bewachen.

Den Hunden gefällt die neutrale Ungebung, in der sie viel Spaß haben. Als Familienhund ist diese Rasse jedenfalls nicht geeignet oder gar zu empfehlen.