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Berichte

Oktober 2005

Samstag, den 01. Oktober

Es ist Tradition, ein Mal im Jahr mit der Familie Pilze zu sammeln. Seit ca. 18 Jahren fahren wir zu einer Pilzstelle, die ca. zwei Autostunden von Leipzig entfernt liegt. Wir verbringen dann den ganzen Tag im Wald und genießen die sauerstoffreiche Luft. Letztes Jahr haben wir den Pilzausflug leider nicht geschafft, deshalb ist dieses Erlebnis für Brutus eine Premiere.

Brutus, unser Pilzfundbewacher. Wo sind die Pilzsammler? Wohlverdientes Picknick.

Am Ziel angekommen, machen Jörg, Ralf und ich uns gleich an das Pilze suchen. Ein wenig verdutzt ist Brutus, als wir drei mit Körben in der Hand in einiger Entfernung voneinander immer auf den Waldboden schauen. Schnell nimmt Brutus unsere Haltung an und läuft schnüffeln von einem zum anderen, so als ob er selbst Pilze sucht. Dieses Jahr gibt es meist Pfifferlinge. Maronen oder Steinpilze, die wir in den vergangenen Jahren hier viele fanden, sind eher selten. Nach zwei Stunden sind die Körbe fast voll und wir haben uns das Picknick im Wald wohl verdient. Genüßlich knabbert Brutus an dem Schweineohr, bevor wir uns noch einmal auf die »Pilzjagd« begeben.

Sonntag, den 02.Oktober und Montag, den 03.Oktober

Das erste Wochenende im Oktober ist in diesem Jahr für uns Deutsche ein verlängertes arbeitsfreies. Der Tag der Einheit fällt auf einen Montag. Am Sonntag wünscht sich Ralf, dass wir mit Brutus mal wieder auf den Bienitz fahren. Hier scheint es auch Pilze zu geben, denn den ersten sehen wir auf einem Baum »wachsen«. Für das nächste Jahr sollten wir überlegen, ob wir die lange Autofahrt noch in Kauf nehmen :-).

Der Schirmpilz hat den richtigen Platz. Ist Brutus auf dem Bild zu sehen? Brutus gefundene »Pilze«

Brutus , noch vom gestrigen Tag animiert, bleibt plötzlich voller Stolz vor ein paar Früchten stehen. Pilze sind es zwar keine, aber für seinen Fund wird es eingehend gelobt.

Den Tag der Einheit verbringen wir im Wald von Großzschocher, einem naheliegenden Stadtteil von Leipzig. Der Wald ist vom Regen in der vergangenen Nacht recht aufgeweicht. Aber das kann uns die Laune an dem schönen Spaziergang nicht nehmen. Viel zu schnell geht das verlängerte Wochenende zu Ende.

Samstag, den 15.Oktober

Vor einem Monat bekam Jörg zu seinem Geburtstag einen Gutschein für eine Draisinenfahrt mit der ganzen Familie geschenkt. Die Einlösung kann aus verschiedenen Gründen erst heute erfolgen. Das Wetter spielt mit, der Oktober zeigte sich wie bisher von seiner besten Seite. Gegen Mittag fahren wir vier und Brutus nach Vockerode, wo sich die Draisinenstrecke befindet. Der Picknickkorb für alle und ein paar Decken dürfen auch nicht fehlen. Am Ziel angekommen, schaut Brutus sehr skeptisch auf die komischen Fahrzeuge. So nah betrachtet, erscheint uns die Liegefläche für Brutus auch sehr klein. Wir hoffen aber, dass sein Verlangen bei uns zu sein stärker ist, als seine Angst.

Das macht Spaß. Wohlverdientes Picknick. Brutus hält Ausschau nach Ralf und Christian, die ein Stück allein fahren.

Die ca. 12 Draisinen sind alle ausgebucht. Wir versuchen eine der letzteren zu besetzen, damit wir nicht in »Zugzwang« geraten und für die anderen Fahrer wegen Brutus eventuell zur Behinderung werden. Jörg, Ralf und ich setzen langsam die Draisine in Bewegung während Christian mit Brutus nebenher läuft. Als Christian nach einer kleinen Weile aufspringt, überwindet Brutus seine erste Scheu und steigt zögerlich auf den Wagen. Wir halten ihn gut fest, damit er nicht panikartig die Draisine verlassen und sich verletzen kann. Das anfängliche Zittern legt sich immer mehr, so dass wir bald alle unser Vergnügen an der Fahrt haben. Nach ca. 40 Minuten ist die Hinfahrt zu Ende.

Tafel an der Biberfreianlage. Von der Spur abgekommen. Langsam neigt sich der Tag dem Ende.

Am Wendepunkt stehen für das mitgenommene Picknick Tische und Bänke bereit. Wir ziehen es bei dem scönen Wetter vor, im Wald unsere Leckereien auszubreiten und die wohlverdiente Pause zu genießen. Auf der Rückfahrt machen wir unterwegs Halt und gehen mit Brutus zu einer Biberfreianlage. Drei Tiere können wir in ihrem Bau durch ein Sichtfenster beobachten. Außerdem wird uns auf Schautafeln und vom Verwalter der Anlage viel Wissenswertes über diese Tiere vermittelt. Wir bleiben länger als geplant, so dass wir uns eilig auf den Rückweg machen. Um 18.00 Uhr müssen die Draisinen abgegeben sein und diese Vorgabe wollen wir auch einhalten. Als wir das Ziel erreichen, sind wir uns einig, dass wir einen schönen, erlebnisreichen Tag zusammen mit Brutus verbracht haben.

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Freitag, den 21.Oktober

Leider gibt es wieder ein sehr trauriges Ereignis bei unseren Doggenfreunden. Vor zwei Tagen erhielten wir die Nachricht, dass der 5-Monate junge Doggenrüde Joshua an einer Lungenentzündung starb. Joshi hatte seit ein paar Wochen, nachdem der sanfte Titus eingeschläfert werden musste, einen Traumplatz bei Silke, Tim und Dogge Filu in Braunschweig bekommen. Wir bedauern es sehr, dass wir den gelben Rüden nicht persönlich kennenlernen konnten. Es bleibt nur die Erinnerung an Joshi, wie der Kleine liebevoll genannt wurde.

Das Wochenende beginnt am Freitag Nachmittag für uns und Brutus mit einem gemeinsamen Spaziergang. Ein blauer Gummiball, den Brutus vor ein paar Tagen in einem kleinen See entdeckte und mutig erbeutete, nahmen wir als Spielbelohnung bei unserem Gang mit. Mit viel Lust und Energie jagd Brutus immer wieder nach dem springenden Ding, den er sogar inzwischen direkt aus der Luft fängt. Wenn wir noch ein wenig üben, wird die Nummer vielleicht zirkusreif.

Vorsicht »Wild«wechsel. Brutus könnte im Zirkus für eine Robbe »einspringen«. Doggenmikado!

Nach einer Weile verliert Brutus vorläufig das Interesse an dem hopsenden Ball und läuft schnüffelnd über die Wiesen. Seine Aufmerksamkeit können wir allerdings mit mit einem großen Ast wieder erlangen. Animiert von unserem Fuchteln mit dem riesigen Stock, schnappt er sich den Ast und trägt ihn stolz ein paar Meter mit sich herum.

Auf dem Heimweg begegnen wir einen Mann mit drei erwachsenen frei laufenden Schäferhunden. Wir nehmen Brutus lieber an die Leine, damit er die gehorsamen Vierbeiner und ihr Herrchen nicht stört. Obwohl ein Schäferhund sichtlich neugierig auf Brutus ist, geht er brav mit seinem Herrchen und den zwei Hunden weiter und an Brutus vorbei. Die Folgsamkeit aller drei Hunde finden wir jedenfalls sehr beachtlich. Wir hätten gern erfahren, wie der Mann diese Stufe des Umganges erreicht hat, wollen aber die Situation für Brutus nicht verschärfen. Wir entfernen uns mit lobenden Worten für Bruts, da er ohne Leineziehen und Bellen sich relativ ruhig verhalten hat.

Samstag, den 22.Oktober

In der letzten Zeit hatte Brutus wenig Hundekontakte. Das bedauern wir sehr, aber leider bieten sich selten Begegnungen mit frei laufenden Hunden an. An der Leine ist Brutus nicht gerade ein Gentleman, was insbesondere andere Hundebesitzer verunsichert.

Deshalb beschließen wir mit Brutus in den Volkspark zu fahren. Dort laufen immer viele Hunde unangeleint herum.

Unverkennbar, ein (geschorener) Chow Chow. Der Volkspark, eine bevorzugte Hundespaziergängerfläche. Brutus umgeben von herbstlichen Farben.

Wir wählen für Brutus heute die Flexileine, da er bei durchhängender Leine gewohnten Freilauf verspürt, wir aber trotzdem ein erzieherisches Mittel in der Hand haben. Brutus soll sich möglichst frei fühlen, aber merken, dass er nicht überall hin darf und schon gar nicht in einem rasenden Tempo. Das Laufen an der Flexileine klappt sehr gut. Nach einer Weile geht er (fast) entspannt an andere Hunde, wenn auch im größeren Abstand, vorbei und freut sich über das Lob, mit welchem wir nicht sparen. Ein Spielpartner bietet sich für Brutus heute leider nicht an. Nur mit einem kleinen Terrier, der von sich aus auf unseren Hund zuläuft, kann Brutus auf Tuchfühlung gehen. Für Brutus Umgang mit anderen Vierbeinern war der Spaziergang aber auf alle Fälle eine gute Lehrstunde, mit einem hervorragenden Lehrer (Christian) und einem folgsamen Schüler (Brutus).

Sonntag, den 23.Oktober

In diesem Jahr ist der Oktober wettermäßig ein Traummonat. So schöne und warme Tage hatte wir nicht mal im typischen Sommermonat August. Wenn ich mich an unseren Urlaub Anfang August erinnere, so fröstelt es mich immer noch.
Wir fahren mit Brutus zur Schafswiese. Heute macht das Gebiet ihrem Namen alle Ehre, denn viele Schafe sind seit längerer Zeit wieder hier zu finden. Brutus schaut so, als ob er gern mal die langsam bewegende Herde ein wenig aufmischen möchte. Ein klares »Nein« genügt jedoch, Brutus von seinem eventuellen Vorhaben abzubringen.

Die Schafswiese wird ihrem Namen wieder gerecht. Ein kleiner Ausschnitt der Hundemeute. Das ist ein Namensvetter - Brutus.

Nach einer Stunde sind wir fast wieder beim Auto. Ein letzter Blick zur gegenüberliegenden Wiese lässt uns in unmittelbarer Nähe ein reges Treiben erahnen. Da müssen wir doch mal schauen gehen! Kaum zu glauben, was wir dann entdecken. Ein paar Zweibeiner mit mindestens 20 Hunden haben sich hier zum Spaziergang getroffen. Das erinnert mich gleich an unser Doggentreffen. Allerdings sind hier mehrere Rassen zu finden. Ein Berhardiner, mehrere Collies, ein chinesischer Schopfhund, ein Nackthund, ein Dalmatiner, ein Pudel, mehrere Yorkshire, ein Labrador, ein Weimeraner, Schäfermischlinge und weitere Vierbeiner liegen im Gras oder jagen über die Wiese.

Wir bleiben mit Brutus in einiger Entfernung stehen und schauen dem munteren Treiben zu. So viele Hunde auf einem Schlag zu begegnen, ist für Brutus doch sehr aufregend. Deshalb lassen wir ihn auch an der langen Leine. Einige kleine Hunde laufen auf ihn zu, was Brutus sehr gelassen nimmt. Nur der stürmische Weimeraner scheint nicht so sein Fall zu sein. Mit den Leuten unterhalte ich mich noch einige Zeit, denn so ein Treffen sieht man ja nicht alle Tage. Für uns ist die Begegnung ein schöner Ausklang des Tages, denn so viele Hunde friedlich miteinander umgehen zu sehen, erfreut mich immer wieder.