unsere-dogge.de / Berichte


Berichte

2009

April und Mai 2009

9 Monate sind vergangen, seitdem Brutus über die Regenbogenbrücke ging. 9 Monate, in denen immer wieder das Thema Hund eine Rolle spielte. Zuerst wollten wir aber unsere räumliche Situation überdenken und klären.

Ziehen wir jetzt schon aus dem für uns nun viel zu groß gewordenen Haus in eine kleinere Wohnung um oder genießen und gönnen wir uns den Luxus noch ein paar weitere Jahre? Die Wohngegend macht uns die Entscheidung nicht gerade einfach, denn das Reihenendhaus und der nahe gelegene See sind ideal auch für einen größeren Vierbeiner.

Nun ja, umschauen können wir uns ja schon mal, also werden Tiersendungen und das Internet nach einem passenden Vierbeiner gelegentlich geschaut bzw. durchforstet.

Im Februar fahren wir nach Freistadt und treffen uns mit Elfi und Dogge Atlantis, Gabi mit Dogge Onja und Maria mit Dogge Bruno. Von da an war das Doggenfieber bei uns wieder deutlich zu spüren.

Ende März gerate ich auf die Webseite von der Tierhilfe International Bremen und lese folgendes:

Sanftes Riesenbaby sucht Kuschelplatz.

Mike ist ein lieber Doggenmix, der aus einer Tötungsstation in Ungarn gerettet wurde. Der 6-jährige Mike hat ein sehr liebes ruhiges Wesen. Er ist dankbar für jede Streicheleinheit und versteht sich gut mit anderen Hunden. Mikes' liebste Beschäftigung ist Schmusen. Er ist ein sanfter Riese mit einer Schulterhöhe von 75 cm. Natürlich ist Mike stubenrein, kann stundenweise alleine bleiben und geht sehr brav an der Leine. Mike lebt jetzt in einer liebevollen Pflegestelle bei Walsrode. Für Mike wünschen wir uns ein liebevolles Zuhause, möglichst mit Garten. Mike ist geimpft, gechipt und entwurmt.

Von da an wollten wir mehr über Mike wissen und am Freitag, den 03.04.09 haben Jörg und ich ihn von seiner Pflegemutti aus Bomlitz zu uns nach Hause geholt.

Beschreiben würde ich die ersten Tage so:

Charakter: liebebedürftig, ruhig, freundlich zu allen Zweibeinern, kleiner Jagdtrieb, intelligent
Haus und Garten: hat alles inspiziert und für hundetauglich befunden
Auto: in den Kofferraum einsteigen geht gar nicht, nur auf die hintere Sitzbank
Spaziergänge: O JA!
Fressen: schlecht, was ihm heute schmeckt, will er morgen nicht mehr
Kommandos: Sitz
Leinenführigkeit: beim Vorbeigehen an anderen Hunden gibt es immer Gezeter
Spielzeug: mit Ball, Stock oder Seil kann er nichts anfangen
Gesundheit: äußerlich guter Gesamtzustand, er blutet nach ein paar Tagen aus dem Penis
Baden im See: bis zum Bauch, um seinen Durst zu stillen
Hunde: in den ersten Tagen noch wenig Berührungspunkte

Aufgrund seines lieben Wesens, seiner Intelligenz, seiner Gelehrigkeit sowie der immer fester werdenden Bindung zwischen Mike und uns, freuten wir uns gemeinsam nach und nach über jeden Erfolg.

Inzwischen ist er acht Wochen bei uns und die Beschreibung sieht nun folgendermaßen aus:

Charakter: hat sich natürlich nicht geändert
Haus und Garten: nun läuft er sogar die offenen, wendeligen Treppen (haben unsere Doggen nie gemacht!)
Auto: lange schon kein Problem mehr, sicher hat er verknüpft: Auto fahren bedeutet anschließend schöner Spaziergang
Spaziergänge: liebt er nach wie vor, meist läuft er frei, wenn wir die Gegend einsehen können
Fressen: wesentlich besser; er liebt es abwechselungsreich; Trockenfutter, Dosenfutter, Hühnerhälse und alles was intensiv riecht (z.B. Kuddeln)
Kommandos: Sitz, Platz, Bleib, Fuß - alles, was man(n) und Hund so braucht, wir besuchen mit ihm ab Ende April einmal wöchentlich eine Hundeschule
Leinenführigkeit: Vorbeigehen an anderen Hunden hat sich schon sehr gebessert
Spielzeug: kommt langsam dahinter, dass das Spaß macht
Gesundheit: Tierarztbesuche blieben nicht aus, Der Ultraschall ergab eine Blutzyste in der Prostata, man rät zur Kastration (Termin 12.06.09)
Baden im See: Mike hat Spaß daran, schwimmend Stöcke aus dem See zu holen
Hunde: freilaufend keine negativen Erfahrungen mit anderen Hunden; Mike lernt Riesenschnauzer Luna und Dogge Onja kennen; vor und nach der Hundeschule arrangiert er sich mit den Hunden unterschiedlicher Rasse, Größen und Geschlechter.

Das war es erst mal in Kürze von unseren Erlebnissen mit Mike. Auch wenn er kein junger Hund mehr ist, hat er es verdient weiter zu leben. Wir hoffen, dass wir noch viele schöne gemeinsame Jahre mit Mike haben können. Und somit hat sich auch das Umzugsthema für uns erst mal erledigt.

Hinweis: Mit Mike werde ich die Gestaltung der HP ein wenig ändern. Tagebucheinträge gibt es nur noch bei besonderen Ereignissen (z.B. Besuche von Hundefreunden, Urlaub etc.); Bilder stelle ich in die Galerie. Demnächst gibt es noch einen kleinen Bericht und weitere Bilder vom Besuch aus Linz mit Gabi und Dogge Onja.

Juni 2009

Am 12.06. wurde Mike auf Anraten der Tierärztin kastriert. Die Narkose verlief schnell und problemlos. Nach 2 Stunden konnten wir unseren Schatz, wenn auch noch ein wenig torkelig, wieder abholen. Vor der Kastration wurde ein Blutbild gemacht und während Mike in Narkose war, seine Lunge und sein Herz geröntgt. Und das sagt der Befundbericht:

  • Kastration ohne Probleme
  • Entfernung eines schwarzen kutanen Hauttumors
  • Schrotkugel am Samenstrang vom rechten Hoden entfernt
  • Kardiomegalie (Vergrößerung des Herzens)
  • 1 Schrotkugel sichtbar im Thoraxbereich, wahrscheinlich unter der Haut
  • Blutbild ohne Befund

Besonders waren wir über die Schrotkugeln in seinem Körper entsetzt. Was musste der arme Kerl schon durchgemacht haben? Wir werden es wohl nie erfahren. Man muss sich wundern, dass er trotzdem so lieb zu allen Menschen ist, obwohl es nachweislich nicht alle gut mit ihm gemeint haben.
Was die Vergrößerung des Herzens angeht, so ist das ja leider bei größeren Hunden keine echte Überraschung. Zu gegebener Zeit werden wir uns darauf einstellen müssen.

Da wir wussten, dass er nach der Kastration nicht an der Wunde lecken darf, haben wir im Vorfeld nach einer Alternative zum »Trichter« gesucht und wurden beim Mondkragenversand fündig.
Die gute Nachricht: er ließ sich den Mondkragen gleich anlegen und kam auch recht bald zur Ruhe damit.
Die schlechte Nachricht: Mike ist so gelenkig, dass er trotzdem an die Wunde kam.

In einem Gespäch mit dem Inhaber am Freitag abend um 21:00 Uhr riet er, den Mondkragen mit einer Schwimmnudel zu erweitern. Am Samstag besorgten wir gleich eine im Spielwarengeschäft und erweiterten damit den Mondkragen. Nun kommt er nicht mehr an die Wunde, aber das Liegen fällt nach den ersten Anzeichen nicht mehr ganz so entspannt aus.
Bilder vom Mondkragen gibt es in der Galerie von Mike zu sehen. Nun hoffen wir, dass die nächsten Tage und Nächte schnell und stressfrei über die Bühne gehen.

Dienstag, den 23. Juni

Leider mussten wir bald erkennen, dass Mike trotz Erweiterung des Mondkragens mit der Schwimmnudel, an die Wunde kam, wenn auch mit ziemlichen Verrenkungen. So blieb ihm nichts anders übrig als einen Trichter mit einer Länge von 40 cm zu tragen.
Gestern wurden die Fäden gezogen. Bis auf eine kleine Stelle ist die Narbe gut verheilt. Morgen kann er voraussichtlich wieder ganz ohne Hilfsmittel im Wohnzimmer liegen. Die Tage waren für uns und für ihn durch das Tragen des Trichters recht stressig. Überall eckte er an und wenn er sich freute »flogen die Fetzen«. Beim Mondkragen wäre es sicher besser gewesen. Übrigens können wir nur Gutes vom Vertreiber des Mondkragens berichten, der sich sehr um uns und sein Produkt kümmerte und versicherte, dass es der erste Fall war, dass ein Hund trotzdem an der Wunde lecken konnte.
Wir sollten den Kragen zurückschicken und bekommen unser Geld wieder. Das nenne ich eine faire Abwicklung.

Urlaub in Österereich im Juli

Unsere Urlaubserlebnisse vom 05. bis zum 12. Juli stehen in der Rubrik Urlaub mit Mike.